Das Leben eines Mobility-Autos

Sicher bis zum letzten Kilometer: Wie lange ist ein Mobility-Auto im Einsatz?

19.11.2025

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Tag für Tag sind tausende Mobility-Autos unterwegs. Damit sie zuverlässig bleiben, braucht es Pflege, Kontrolle – und irgendwann den richtigen Zeitpunkt, Abschied zu nehmen. Flotten-Leiter Viktor Wyler verrät dir, wann dieser Moment gekommen ist.

Das Wichtigste in Kürze:

Personenwagen werden bei rund 100’000 gefahrenen Kilometern ersetzt.

Transporter bleiben länger im Einsatz – bis zu 120’000 Kilometer.

Elektroautos sollen künftig ebenfalls bis etwa 120’000 Kilometer genutzt werden. Die meisten Hersteller geben acht Jahre oder 160’000 Kilometer Garantie auf die Batterie.

Nach der Ausmusterung verkauft Mobility die Fahrzeuge an Occasionshändler oder über Auktionsplattformen für den Autohandel. Privatpersonen können keine ehemaligen Mobility-Autos kaufen.

Viktor, wie lange bleibt ein Auto durchschnittlich in der Mobility-Flotte?

Die Frage ist weniger, wie lange ein Fahrzeug drinbleibt, sondern wie weit es fährt. Wir achten stärker auf den Kilometerstand als auf das Alter. Denn: Ein fünfjähriges Fahrzeug mit wenig Kilometern kann technisch noch top sein, während ein stark genutztes Auto schon früher ersetzt werden muss.

Wo liegt bei den Kilometern denn ungefähr die Grenze?

Bei Personenwagen liegt der Richtwert bei knapp 100’000 Kilometern, bei Transportern bei rund 120’000. Bei Elektroautos prüfen wir Einsätze bis 120’000 Kilometer. Ganz wichtig: Die Sicherheit steht immer an erster Stelle.

Wie hält Mobility die Fahrzeuge möglichst lange in einem zuverlässigen Zustand?

Dafür braucht es ein durchdachtes Wartungssystem. Unsere ServiceMobiler sorgen im Hintergrund dafür, dass jedes Fahrzeug sauber und einsatzbereit bleibt. Für Unterhalts- und Reparaturarbeiten bringen wir die Fahrzeuge zusätzlich zu den Markenvertretungen oder zu Fachwerkstätten.

Gibt es Dinge, auf welche die ServiceMobiler besonders achten?

Ein wichtiger Punkt ist das Reifenmanagement: Wir prüfen regelmässig den Reifendruck. Dadurch halten die Reifen deutlich länger, und wir erkennen Unregelmässigkeiten und fortgeschrittene Abnutzungen frühzeitig.

Wie geht ihr mit Kratzern und Dellen um, die zwar unschön, aber nicht sicherheitsrelevant sind?

Das ist tatsächlich ein Thema im Alltag. Gerade Ecken von Stossstangen sind oft betroffen – und eine Reparatur kostet schnell 1’500 bis 2’000 Franken. Da stellt sich die Frage: Flicken wir jeden Schaden sofort oder lassen wir kleinere Blessuren bestehen?

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Die ServiceMobiler von Mobility messen regelmässig den Druck und die Rillentiefe der Reifen.

Und wie entscheidet ihr das?

Bei sicherheitsrelevanten Mängeln gibt es keine Kompromisse. Aber bei rein optischen Schäden wägen wir ab. Manchmal verzichten wir bewusst auf eine teure Reparatur und verrechnen stattdessen eine faire Pauschale. So sparen wir Ressourcen und Kosten – und unsere Kundinnen und Kunden verstehen, warum nicht jedes Auto makellos aussieht.

Ab wann lohnt es sich nicht mehr, ein Auto im Einsatz zu behalten?

Neben der Kilometergrenze sind grössere Reparaturen ein Grund, ein Fahrzeug auszumustern – etwa eine komplette Bremsrevision, ein defektes Steuergerät oder ein Motorschaden nach einer Fehlbetankung. Für uns lohnt sich das dann nicht mehr.

Was passiert mit einem ausgemusterten Auto?

Wir verkaufen die Fahrzeuge ausschliesslich an Händler oder über Online-Plattformen für den Autohandel, meist in Paketen von fünf bis zehn Autos. Privatverkäufe machen wir nicht, weil wir keine Gewährleistungsrisiken eingehen wollen. Aktuell prüfen wir aber ein Konzept, um ausgewählte Fahrzeuge gezielt aufzubereiten – vielleicht auch zusammen mit Garantiepartnern.

Wie trägt diese Flottenstrategie zu den Nachhaltigkeitszielen von Mobility bei?

Wenn wir Fahrzeuge länger im Einsatz halten, reduzieren wir den Ressourceneinsatz. Die Bordcomputer müssen seltener ein- und ausgebaut werden, wir verzichten häufiger auf rein optische Reparaturen. Das spart CO₂ und Kosten.

Letzte Frage: Heisst das, die längere Nutzung wirkt sich auch auf die Preise aus?

Ja, das merken auch unsere Kundinnen und Kunden. Beispielsweise konnten wir trotz steigender Fahrzeugpreise unsere Tarife in den letzten Jahren stabil halten.

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