Das perfekte Carsharing-Auto

Eine schöne Optik reicht nicht: So wählt Mobility ihre Autos aus.

19.11.2025

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Über 3'200 Fahrzeuge stehen bei Mobility im Einsatz. Aber bevor ein Auto in die Flotte aufgenommen wird, prüfen Viktor Wyler und sein Team neue Modelle auf Herz und Nieren.

Das Wichtigste in Kürze

Intuitive Bedienung: Fahrzeuge müssen für Erstnutzerinnen und -nutzer selbsterklärend sein, damit man schnell zurechtkommt.

Assistenzsysteme mit Nutzen: Parksensoren sind unverzichtbar, weil sie Schäden verhindern. Komplexere Systeme bringen im Sharing-Alltag dagegen kaum Vorteile.

Tiefe Gesamtkosten: Entscheidend ist nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch Unterhalt und Wiederverkaufswert.

Nachhaltigkeit: Der CO₂-Ausstoss ist ein hartes Kriterium. Modelle, die deutlich schlechter abschneiden als die besten Vergleichsfahrzeuge – etwa ein Drittel höher im Ausstoss – kommen für Mobility gar nicht infrage.

Mobility-Nutzende denken wahrscheinlich selten darüber nach, welches Modell sie gerade fahren. Wichtiger ist, dass das Auto zum Moment passt: für den Einkauf, den Ausflug oder den Umzug.

Hinter den Kulissen aber steckt ein sorgfältiger Auswahlprozess: Jedes der über 3’200 Mobility-Fahrzeuge muss Kriterien erfüllen, damit es sich für Carsharing eignet. Bei der Frage, welche Autos in die Flotte kommen, hat Viktor Wyler das letzte Wort. Der Leiter Flotte der Mobility Genossenschaft weiss, worauf es ankommt.

Für jede Kategorie gibts andere Anforderungen

Die Autos sind in Kategorien gegliedert: Budget, Economy, Combi, Minivan, Cabrio, Emotion und Transport. Jede erfüllt einen Zweck. Das Budget-Auto ist günstig und wendig, der Combi braucht viel Laderaum – und der Transporter noch mehr davon. Viktor sagt: «In all unseren Kategorien haben wir ein Anforderungsprofil, das wir aufgrund der Bedürfnisse der Kundschaft definiert haben.»

Die Autohersteller geben den Takt vor

Aber wann ist es eigentlich Zeit für ein neues Modell? «Das kann ganz verschiedene Gründe haben», sagt Viktor. «Ein Modell wird teurer, ist nicht mehr lieferbar oder wird einfach nicht mehr gebaut.» Mitunter ändern sich auch die Anforderungen. Ein Beispiel dafür ist die Umstellung von Handschaltung auf Automatik: «Für alle, die nicht viel fahren, ist das bequemer.» Kommt hinzu: «Kupplungsschäden gehen schnell ins Geld.»

Apropos Combi: Der klassische Combi wird von den Autoherstellern zunehmend durch SUV-Modelle ersetzt, was auch für Mobility neue Herausforderungen mit sich bringt. «Wir sind erstmals gezwungen, in diesem Segment auch einen SUV zu prüfen, obwohl er nicht wirklich in die Mobility-Philosophie passt.»

«Am Ende zählt, dass unsere Fahrzeuge funktionieren – und dass sich die Kundinnen und Kunden darin zurechtfinden.»
Viktor Wyler, Leiter Flotte

Der Evaluationsprozess: von der Longlist zum Praxistest

Wenn in einer Fahrzeugkategorie ein neues Modell gebraucht wird, läuft der Auswahlprozess nach einem festen Muster ab:

  1. Marktanalyse und Longlist: «Mein Team schaut den Markt an und erstellt eine Longlist – das können rund zehn Autos sein, die auf dem Papier passen. Wir vergleichen Aussen- und Innenmasse und wie gut die technischen Kriterien erfüllt sind.»

  2. Fahrzeugkommission und Shortlist: «Die Resultate bringen wir in die Fahrzeugkommission, die aus Fachleuten verschiedener Bereiche besteht – von unseren Technikern bis zu Kolleginnen und Kollegen, die das Angebot für die Kundinnen und Kunden entwickeln. Am Ende bleibt eine Shortlist von zwei bis drei Modellen übrig.»

  3. Praxistests: «Während zwei bis vier Wochen prüfen wir die potenziellen Fahrzeuge auf ihre Alltagstauglichkeit. Auf Basis eines umfassenden Testfragebogens entscheiden wir in der Folge, welches Modell für uns das Beste ist.»

Fragt man Viktor nach den Auswahlkriterien, kommt die Antwort ohne Zögern: «Das Wichtigste ist die Einfachheit. Licht, Blinker, Scheibenwischer, Sitz – alles sollte sofort verständlich sein.» Auch bei neuen Technologien überlegt Viktor genau, was sinnvoll ist. «Parksensoren sind heute wichtig und sollten wenn möglich dabei sein.» Selbstlenkende Parkhilfen hingegen seien oft zu kompliziert: «Am Ende zählt, dass unsere Fahrzeuge funktionieren – und dass sich unsere Kundinnen und Kunden darin zurechtfinden.»

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Im September 2025 hat Mobility 70 neue VW ID.3 eingeflottet. Das Modell erfüllt die Anforderungen der Economy-Kategorie optimal.

Wirtschaftlichkeit: Vom Kauf bis zum Weiterverkauf

Neben der einfachen Bedienung achtet Mobility bei der Auswahl der Fahrzeuge auf die Wirtschaftlichkeit. Dabei geht es nicht nur um den Kaufpreis, sondern um die gesamte Lebensdauer eines Autos.

Beim Antrieb bleibt Flottenleiter Viktor Wyler pragmatisch: «Auch wenn wir immer mehr E-Autos anschaffen, sind wir doch technologieneutral.» Elektrofahrzeuge haben aktuell zwar die Nase vorn, vor allem wenn sie mit grosser Batterie und starker Ladeleistung kommen. Aber auch nachhaltige Verbrenner werden noch eine Weile ihre Berechtigung haben, wenn es um den Ausbau des Mobility-Angebots geht.

Plug-in-Hybride setzt Mobility bewusst nicht ein. Sie haben zwar eine grosse Batterie, müssen aber regelmässig aufgeladen werden. Passiert das nicht, fahren sie fast nur mit Benzin. «Wenn die Ladeinfrastruktur vorhanden ist, setzen wir lieber gleich auf vollelektrische Fahrzeuge.»

Für Mobility sind Vollhybride wie der Toyota Yaris aktuell die bessere Lösung. Sie laden ihre kleinere Batterie während der Fahrt automatisch auf und sparen so Treibstoff und reduzieren den Schadstoffausstoss.

Mobility prüft jedes Modell genau, bevor es in die Flotte kommt. «Die Anforderungen verändern sich mit Markt und Technologie», sagt Viktor. «Aber nur Autos, die sich im Alltag wirklich bewähren, schaffen es in die Mobility-Flotte.» Unser Anspruch ist klar: Am Ende sollst du einfach einsteigen, losfahren und dich darauf verlassen können, dass alles passt.

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