Nachhaltig leben

Ein Fussabdruck mit Folgen

21.10.2020

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Kennst du deinen CO2-Fussabdruck? Nein? Seit einigen Jahren gilt er als wichtige Messgrösse in Sachen Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit. Wir erzählen dir mehr über ihn.

Laut Bundesamt für Umwelt ist seit Messbeginn 1864 die mittlere Jahrestemperatur in der Schweiz um 2 Grad Celsius gestiegen. Das ist rund doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Grund genug, sich über seine persönliche CO2-Bilanz Gedanken zu machen. Denn CO2, also Kohlendioxid, gilt als eines der wichtigsten Gase, die den Treibhauseffekt verstärken und somit den Klimawandel befeuern. Gemäss WWF gehen rund zwei Drittel der Erderwärmung auf sein Konto. In diesem Zusammenhang spricht man darum auch vom «Klima-Fussabdruck».

Wodurch entsteht CO2?

CO2 kommt natürlicherweise in der Atmosphäre vor und entsteht zum Beispiel auch beim Atmen. Problematisch wird es, wenn hohe Mengen Kohlendioxid freigesetzt werden, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas, Benzin, Diesel und Kerosin. So fällt viel CO2 in Industrieanlagen an, bei der Stromerzeugung, beim Heizen, in Transport und Verkehr. Auch die Landwirtschaft und die Abfallverbrennung produzieren Treibhausgase. Brandrodung ist ein weiteres grosses Problem, denn Bäume sind wichtige Speicher von Kohlendioxid, welches durch deren Verbrennung wieder freigesetzt wird. Zwischen 1970 und 2004 sind die weltweiten CO2-Emissionen um 80% gestiegen, so das deutsche Klimaschutz-Unternehmen Arktik.

Was ist der CO2-Fussabdruck?

Der CO2-Fussabdruck (Englisch: Carbon Footprint) misst, wie viel Kohlendioxid durch ein bestimmtes Produkt, aber auch durch bestimmte Aktivitäten, Events und Dienstleistungen anfällt. So kannst du beispielsweise ausrechnen, welche Auswirkungen dein Kauf von Avocados aus Israel, deine Ferien in Ägypten oder die Herstellung deiner Lederjacke haben. Du kannst aber auch grob berechnen, wie viel Spuren dein Lebensstil insgesamt punkto Treibhausgase hinterlässt: dein Wohnen, dein Heizen, dein Konsum, deine Mobilität.

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Wie gross ist der CO2-Fussabdruck für deine neuen Sneakers?

In manchen Fällen kann das erschrecken, denn ein richtig berechneter CO2-Fussabdruck berücksichtigt immer den Kohlendioxid-Ausstoss der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts: die Gewinnung und den Transport der Rohstoffe, die Produktion, den Transport, die Lagerung, die Nutzung und die Entsorgung. Das wiederum zeigt die Komplexität des Ganzen. Denn zum Beispiel ist die CO2-Bilanz eines Apfels, der zwar aus Neuseeland importiert, aber rasch verkauft wurde, unter Umständen sogar besser als die eines lokal produzierten Apfels, der nach der Ernte monatelang kühl gelagert wurde.

Wie kann ich meinen CO2-Fussabdruck berechnen?

Im Internet findest du CO2-Rechner verschiedener Anbieter. Der WWF etwa leitet dich durch einen Fragebogen zu den Bereichen Ernährung, Mobilität, Heizen, Strom und Konsum (www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner). Er errechnet für dich, wie viele Tonnen CO2 du pro Jahr ausstösst und wie viel das im Vergleich mit dem Schweizer Durchschnitt ist. Die Auswertung kannst du auch in ausführlicher Form als PDF herunterladen. Dazu bekommst du CO2-Spartipps.
Der anschauliche CO2-Rechner von Brot für die Welt (www.fussabdruck.de) berechnet nicht nur deinen CO2-Fussabdruck, sondern deinen ökologischen Fussabdruck: Das ist die globale Fläche Land und Wasser, die notwendig wäre, um deinen Lebensstil dauerhaft zu ermöglichen. Verglichen wird dabei mit dem deutschen Durchschnitt. Andere Rechner funktionieren ähnlich.

Was kann ich tun, um CO2 einzusparen?

Es gibt viele Arten, wie du deinen CO2-Ausstoss verringern kannst: Deine Beheizungsart und -intensität, deinen Stromverbrauch, deine Mobilitätsgewohnheiten, deine Ernährung, die Art deines Konsums und deine Reisegewohnheiten kannst du durchaus umgestalten, wenn du es möchtest. Die besten Tipps haben wir hier für dich zusammengefasst.

Kann man seinen CO2-Fussabdruck kompensieren?

Wenn das Einsparen mal nicht geht, kannst du anderes tun: deinen CO2-Fussabdruck «kompensieren». Das macht zwar Emissionen nicht ungeschehen. Doch mit dem Geld, das du dafür bezahlst, werden beispielsweise Klimaschutzprojekte unterstützt, erneuerbare Energien gefördert oder Wälder wiederaufgeforstet. Es werden also an einem anderen Ort der Welt Treibhausgase reduziert, was den entstandenen Schaden gewissermassen «neutralisieren» soll. Schweizer Anbieter sind etwa www.myclimate.org und www.swissclimate.ch.

Mobility und myclimate

Mobility arbeitet eng mit Myclimate zusammen. Kunden und Kundinnen können pro gefahrenen Kilometer 3 Rappen investieren. Mit der einen Hälfte dieses Betrages kompensieren sie CO2-Fahrtemissionen. Die andere Hälfte fliesst in einen schnelleren Aufbau von Mobilitys Elektroflotte sowie in Begleitprojekte.

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