Nachhaltig leben

Auf ins Mikroabenteuer!

01.07.2021

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In Zeiten der Pandemie sind Reisen rar geworden – und mit ihnen das Erleben von Neuem und Abenteuerlichem. Dabei ist es für unsere mentale Gesundheit wichtig, den Alltag zu durchbrechen. Die gute Nachricht: Abenteuer im Mikroformat kannst du auch vor deiner Haustür erleben.

Warum lieben Menschen Abenteuer? Weil sie der Gegenentwurf zu unserem geregelten Leben sind. Abenteuer beginnen dann, wenn du dich auf das Unvorhergesehene einlkässt. In Zeiten der Digitalisierung gar nicht so einfach: Wir wissen beispielsweise bereits morgens, wann es nachmittags regnet. Für alles gibt es eine App, alles wird planbar. Bekanntlich beginnt das Leben aber ausserhalb der Komfortzone.

Doch was, wenn es dir an Zeit, Geld oder der Möglichkeit mangelt, um auf grosse Entdeckungsreise zu gehen? Dann liegt das Gute ganz nah: kein fernes Land, kein ganzes Wochenende – meist genügen schon ein paar Stunden sowie etwas Kreativität und Mut, um eine neue Erfahrung zu machen oder etwas Bekanntes neu und anders zu erleben.

Spontan, nah und günstig

«Mikroabenteuer» nennt sich der Trend des kurzen, alltagskompatiblen Tapetenwechsels. Die Definitionen dafür sind unterschiedlich, aber allgemein gilt: Mikroabenteuer sind spontan möglich, brauchen weder grosse Planung noch besondere Ausrüstung, weder viel Zeit noch eine weite, zurückgelegte Distanz. Und: Sie kosten wenig bis gar nichts.

Szenenwechsel fürs Gehirn

Mit Mikroabenteuern durchbrechen wir die Routine unseres Alltags und damit die gewohnten Abläufe, denen wir im Leben folgen. Ausserdem „verlängern“ solche Erlebnisse unseren Tag: Das Zeitempfinden dehnt sich, das Gehirn wird mit neuen Impulsen angeregt. Der deutsche Motivationstrainer Christo Foerster ist daher überzeugt: «Am Ende sind die kleinen Abenteuer vielleicht sogar wertvoller als die grossen, weil wir mit ihrer Hilfe einen neuen Alltag gestalten können, anstatt ständig das Gefühl zu haben, ihm entfliehen zu müssen.»

Womit kann ich anfangen?

Für Christo Foerster liegt der Kern der Mikroabenteuer-Idee in der Frage: «Womit kann ich heute anfangen?» Denn der Zugang zu Mikroabenteuern ist einfach: Dinge tun, die du noch nie oder lange nicht mehr gemacht hast. Mal wieder im Regen spazieren. Ohne Handy die Umgebung erkunden. Es geht nicht darum, Spektakuläres anzustellen oder Rekorde zu brechen, sondern deiner verspielten , abenteuerlustigen Seite Raum zu geben. Geh einfach mal nach draussen: Denn dort wartet das Unbekannte eher auf dich. Wir geben dir hier ein paar erste Anregungen zum Ausprobieren mit:

Ideen...

vor der Haustür

für den Arbeitsalltag

in der Natur

Nimm den nächsten Bus oder das nächste Tram bis zur Endstation und geh dann zu Fuss zurück. Du wirst viel Neues in deiner Umgebung entdecken.

Pack ein Picknick ein und verlege dein Mittagessen auf eine schöne Wiese.

Sonnenaufgänge sind magisch. Steh um 3 Uhr morgens auf und erwandere eine schöne Aussichtsstelle.

Verbringe die Nacht unter freiem Himmel. Das ist auch zuhause möglich: Stelle im eigenen Garten ein Zelt auf oder spanne eine Hängematte auf dem Balkon auf.

Schlendere nach Arbeitsschluss über den Markt, statt direkt nach Hause oder immer zum selben Grossverteiler zu eilen.

Bade im nächsten Fluss oder See. Zähne zusammenbeissen, falls er kühl ist.

Schwing dich auf’s Velo und fahr „deiner Nase nach“, ohne Karte und vorher festgelegtes Ziel.

Nimm einen anderen Weg zur Arbeit, zum Beispiel durch ein dir unbekanntes Quartier.

Gönne dir eine bewusste Auszeit im Wald – denn „Waldbaden“ entspannt und boostet deine Gesundheit.

Starte von deiner Wohnung aus und lege 10 Kilometer zu Fuss zurück. Nimm nächstes Mal eine andere Richtung.

Spaziere „thematisch“. Gibt es schöne Burgen in deiner Umgebung, die du nach und nach erkunden kannst? Oder verschiedene Seen, Höhlen oder Wasserfälle?

Geht mit Freunden grillen statt nach der Arbeit ins Stadtcafé zu sitzen.

Im Internet und immer mehr Büchern und Blogs findest du viele zusätzliche Inspirationen für Mikroabenteuer. Die wichtigste Ausrüstung: Deine Lust auf Neues. So meint auch Christo Foerster: „Wenn wir es richtig angehen, führen uns Mikroabenteuer ins Ungewisse – sie fordern uns heraus und lassen uns wachsen. Dafür müssen wir nicht weit weg und brauchen keine Himalaya-Ausrüstung, sondern nur die richtige Einstellung“.

Du hast weitere Ideen für Mikroabenteuer? Poste sie als Kommentar oder mach mit bei unserem Wettbewerb und gewinne einen Gutschein von Hotelcard im Wert von Fr. 500.-