Seit der Gründung unseres Unternehmens sind wir ständig auf der Suche nach innovativen und nachhaltigen Lösungen. Dazu passt auch unser Ziel, bis spätestens 2030 unsere gesamte Flotte zu elektrifizieren. Natürlich wissen wir, dass auch die zunehmende E-Mobilität Herausforderungen mit sich bringt – deshalb haben wir mit verschiedenen starken Partnern das Projekt «V2X Suisse» lanciert. Die grundlegende Idee besteht darin, dass Elektroautos nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch Energie ins Netz zurückspeisen können, wenn sie nicht gefahren werden. Am 6. September 2022 wurde das Projekt V2X in Bern offiziell lanciert.
Was ist bidirektionales Laden?
Die Idee bei V2X und beim bidirektionalen Laden besteht darin, dass Elektroautos nicht nur Strom verbrauchen, sondern auch Strom ins Netz zurückspeisen können, wenn sie gerade nicht gefahren werden. So können Haushalte quasi den Strom in Spitzenzeiten von den Elektroautos abzapfen, während diese sich über Nacht zu einem günstigeren Tarif wieder komplett aufladen.
Und wie soll das funktionieren?
Ein Privatauto steht im Durchschnitt am Tag bis zu 23 Stunden an Ort und Stelle. Dank der V2X-Technologie werden die «Stehzeuge» zu mobilen Powerbanks, die sich zu einem grossen Energiespeicher zusammenschliessen lassen. So können Verteilnetzbetreiber und Haushalte quasi den Strom in Spitzenzeiten von den Elektroautos abzapfen. Für den Carsharing Betrieb sieht es natürlich anders aus, da unsere Fahrzeuge mehr genutzt werden. Dank dem Reservationssystem kann die Technologie entscheiden, wann die Batterie geladen oder entladen werden soll. Somit haben unsere Kund:innen immer genügend Strom auf der Batterie haben und erfahren keinen Nachteil.
Warum braucht es V2X?
In der Schweiz sind immer mehr Elektrofahrzeuge unterwegs. Die zunehmende E-Mobilität ist zwar ein positiver Trend, verstärkt aber ebenso den Energiebedarf. Eine grosse Herausforderung besteht unter anderem darin, die Energie zu puffern, damit gerade zu Spitzenzeiten immer genügend Strom vorhanden ist. Bidirektional ladende E-Autos können eine clevere und kostengünstige Lösung sein und gleichzeitig zur Netzstabilität beitragen. Oder anders gesagt: Mit der V2X-Technologie sind E-Fahrzeuge künftig Teil der Lösung, statt Teil des Problems.
Wer wirkt bei dem Projekt alles mit?
Ein Projekt dieser Grösse und Komplexität lässt sich nur im Team realisieren. Nebst Mobility, welcher die Leitung des Projekts obliegt, wirken auch der Automobilhersteller Honda, die Software-Plattform sun2wheel, der Ladestationen-Entwickler EVTEC sowie der Aggregator tiko und novatlantis als wissenschaftlicher Begleiter mit. Darüber hinaus wird das Projekt durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamtes für Energie BFE unterstützt.
Was macht dieses Projekt so speziell?
Ab September 2022 stehen während eines Jahres 50 «Honda e» an rund 40 Mobility-Standorten in der ganzen Schweiz im Einsatz. Damit handelt es sich bei V2X Suisse um den ersten grossflächigen Test seiner Art.
Warum passt das Projekt so gut zu Mobility?
Erstens: Mobility hat seit der Gründung im Jahr 1997 immer anders gedacht und es anders gemacht als andere. Und zweitens: Mobility will klimaneutral werden. Darum hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, seine gesamte Flotte bis spätestens 2030 komplett zu elektrifizieren. «In diesem Kontext sind wir natürlich sehr interessiert an neuen Technologien, die uns bei der Erreichung dieses Ziels helfen», betont Roland Lötscher. Der Mobility-CEO bezeichnet die Technologie V2X als «riesige Chance» für Mobility.
Was ist «V2X-Suisse»?
Das zeitlich begrenzte Forschungsprojekt lief operativ von Herbst 2022 bis Frühling 2024. Dabei wurden 50 bidirektionale Honda-e-Autos in den regulären Carsharing-Betrieb von Mobility integriert. Es war der erste grossflächige Test mit bidirektional ladenden E-Autos in der Schweiz. Er sollte zeigen, wie sich dank dieser Technologie Lastspitzen im Stromnetz brechen lassen und wie Standorte mit Solaranlagen ihren Eigenverbrauch optimieren können. Zudem wollte man das betriebswirtschaftliche Potenzial von bidirektionalen Fahrzeugen in der Schweiz untersuchen und den Wettbewerb zwischen den potenziellen Flexibilitätsabnehmern auf drei Netzebenen (Swissgrid, Verteilnetzbetreiber und Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) testen.
Der Schlussbericht wird im Sommer 2024 auf ARAMIS (der Forschungsdatenbank der Bundesverwaltung) publiziert. ARAMIS - Die Forschungsdatenbank der Bundesverwaltung - Startseite (admin.ch)
Fazit: Das Projekt hat die technische Machbarkeit bewiesen und der bidirektionalen Technik Schwung verliehen. Es zeigte auf, dass neben dem bewährten V2H (Vehicle-to-Home) auch V2G (Vehicle-to-Grid) technisch funktioniert, sowohl netz- als auch systemdienlich. Ein wirtschaftlicher Betrieb für ein Carsharing-Unternehmen rechnet sich aktuell aber noch nicht.
Nebst Mobility waren folgende Unternehmen bei dem Projekt dabei: Automobilhersteller Honda, Software-Entwickler sun2wheel, Ladestationen-Entwickler EVTEC, Aggregatoren tiko, wissenschaftliche Begleitung durch novatlantis, in Zusammenarbeit mit der ETH. Das Projekt wird durch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie BFE unterstützt.
Bemerkungen
viel grünen Nachtstrom? Meine PV-Anlage liefert während den Sonnenstunden. Ich will für die Max.5kWh, die ich Nachts brauche, keinen überteuerten Speicher anschaffen. Ein e-Auto, das gleichzeitig den benötigten Nachtstrom speichert, würde mich hingegen schon interessieren. Ist das Teil des Projekts bzw. Gibt es dafür Lösungen auf dem Markt?
Wir prüfen bei uns in der Gemeinde, ob wir für die öffentlichen Ladestationen wie auch für Privathaushalte eine Art V2X-Empfehlung oder eine Unterstüzung machen wollen..... Wer ist Ansprechperson für dieses Projekt?
Eine Fortsetzung des Projekts könnte darin bestehen, dass die Fahrzeuge da abgestellt werden, wo Photovoltaikstrom zur Verfügung steht.
Habe noch ein Benziner aber mein nächstes Privatauto (Nutzung vor Allem aus berufliche Gründen) wird sicher ein elektroauto sein.
Arbeite u.a. Als Seilbahnmaschinist und Instruktor im Tessin.
Cordiali saluti aus den Centovalli
Stefan Früh
Ps: bin mobilitymitglied seit 2021…?
Ist eigentlich ein netter Gedanke und kann zur Umverteilung von Strom für wie viele Haushalte helfen? Die Schweiz kommt letztendlich aber nicht darum herum Solaranlagen oder Windkraftanlagen zu installieren. Das Wasser allein ist einfach zu wenig. Leider gibt es da bei uns zu viele unsinnige Einsprachemöglichkeiten, sodass ein schneller Ein-/Umstieg verschlafen wird.
Ist eigentlich ein netter Gedanke und kann zur Umverteilung von Strom für wieviele Haushalte helfen? Die Schweiz kommt letzendlich aber nicht darumherum Solaranlagen oder Windkraftanlagen zu installieren. Das Wasser allein ist einfach zu wenig. Leider gibt es da zuviele Einsprachemöglichkeiten, sodass der Einstieg verschlafen wird.
Falls es funktioniert, müsste das Projekt/praktische Vorgehen zugänglich gemacht werden für alle E-Auto-Fahrer um eine Breitenwirkung zu erzielen. Ggf wegen persönlicher Vorteile wie zb Netzlastausgleich im Haus bei Photovoltaik sogar gegen eine kleine Gegenleistung.
Gruss und viel Erfolg!
Die Kosten einer bidirektionalem DC-Ladestation sind höher als diejenigen einer DC-Wallbox, schon nur weil erstere eine Leistungselektronik beinhaltet. Die Kosten der aktuellen in Kleinserie händisch hergestellten bidirektionale Ladestationen aus Schweizer Produktion (diese werden in Riva San Vitale und Kriens hergestellt) werden in der nächsten Generation sicherlich reduziert werden können, einerseits durch die höhere Produktionsmenge (Industrialisierung, Einkauf der Komponenten) und anderseits weil diese dann nicht mehr in der Schweiz, sondern in China hergestellt werden (müssen). Aktuelle Preise kann man hier entnehmen: https://sun2wheel.com/produkte/
Viel Erfolg! Als langjähriger Mobility-Kunde bin ich bereit, allfällige Kinderkrankheiten mitzutragen.
nur so schaffen wir die Energiewende, weiter so ?
Das Lade-Scheduling ist so programmiert, dass sobald ein Honda e zurück gebracht wird, dieser als erstes auf einen bestimmten Stand geladen wird (aktuell: 60% SOC, das kann sich aufgrund der Testergebnisse aber noch ändern). Rechtzeitig vor der nächsten Buchung, wird der Honda e voll geladen. Dazwischen bieten wir Regelleistung an. Es könnte eventuell passieren, dass wir zwischen 2 Buchungen - trotz der immer einberechneten Ladeblockzeit- nicht genügend Energie laden können, aber das ist nicht dem V2X-Betrieb geschuldet. Dafür kann auch der Honda e an jedem Schnellader von GOFAST unterwegs geladen werden (Ladekarte ist in jedem Elektroauto - Kosten sind inbegriffen).
Bitte dokumentiert online alles Wissenswerte, so dass andere euch folgen können. Besonders interessant sind grössere Tiefgaragen. Viele Besitzer überlegen sich derzeit, wie sie ihre Tiefgaragen mit den richtigen Ladestationen erschliessen und so zugleich Autonomie dank eigenem Solarstrom erreichen könnten.
2 e-Renault. Eines ist immer frei. Leider habe ich nur selten Gelegenheit, Mobility buchen zu müssen.
Die E-Autos führen nicht zu einem höheren Energiebedarf, sondern senken den Benzinbedarf und führen zu einem höheren Strombedarf.
Würde mich sehr freuen falls Mobility auch einen Standpunkt für ein Auto in meiner Nähe einrichten könnte. Würde dann auf meines verzichten! Standort bei großem Hotel plus riesiges Behindertenheim und großem Wohnquartier und Bahnhalstelle: Château de Hauteville…. Neue Privatunversität (Pepperdine).
Gruß Thomas, chemin du Genévrier 26, 1806 St-Légier
Mich würden ein paar Zahlen dazu interessieren. Klar sind die Akkus von Autos nicht gerade klein. Aber sind das nicht Hundertstel von Promillen des Bedarfs zu einem gegebenen Zeitpunkt?
Oder geht es mehr um die Netz-Stabilität? Denn ein nicht voller Akku kann auch „Pfus“ aufnehmen, wenn es gerade mal Überkapazitäten hat. Damit nicht die SBB die Schienen heizen muss wie vor wenigen Jahren.
Flexibilität ist primär Regelleistung, nicht Regelenergie. Elektroauto-Batterien sind aufgrund ihrer Leistung, Kapazität und wegen ihrer dezentralen Position sehr gut dafür geeignet, um Tages-Ausgleiche im Stromnetz sicherzustellen. Sie können Leistung im Viertelstundentakt bereitstellen (was dem “Rythmus” der Stromwirtschaft entspricht). Wenn man sie flächendeckend einsetzen würde, könnte man damit anderen Speicherlösungen (z.Bsp. Stauseen) die “Tagesregelung” komplett abnehmen. In der Folge würden diese hauptsächlich für den saisonalen Ausgleich genutzt werden.
Das denkbare wird gedacht (Dürrenmatt) - andere sind auf die gleiche Idee gekommen: AMAG hat Helion gekauft, u.a. mit demselben Zweck (siehe https://www.srf.ch/news/wirtschaft/amag-kauft-energiefirma-helion-der-helion-kauf-katapultiert-amag-in-ganz-neue-geschaeftsfelder )
Richtig, Helion hat bereits in der ganzen Schweiz mehrere bidirektionale Ladestationen installiert und in Betrieb genommen (auch für V2X Suisse): es ist wichtig das die ganze Branche die logische Sektorenkopplung zwischen Energie (insbesondere PV) und Mobilität (e-Autos und deren Speicher) erklärt und unterstützt.
Sorry, lies es doch noch einmal! (hier gibt es die Infos dazu: https://www.mobility.ch/de/v2x )
Als langjähriger Mobility Genossenschafter und Energieingenieur freut es mich besonders, dass Mobility bei V2X in der Schweiz Pionierarbeit leistet.
Ich und mein Mann sind seit vielen Jahren Mobility Genossenschaften.
Wir finden es grundsätzlich super, dass Ihr stets daran seit, für die Umwelt das Beste rauszuholen, unteranderem mit dem neusten Projekt. Ich mache mir jedoch Gedanken, ob auch Ebenso viele Gedanken aufgewendet werden ( nicht nur Mobility!) was und wieviel mit den ausgedienten Batterien und Akkus geschieht und mit all den Elektromotoren Unmengen Strom erzeugt werden muss obwohl überall zum Stromsparend aufgerufen wird?
Auf jeden Fall sind wir immer noch sehr zufrieden mit Mobility und hoffen dass Klimaschutz und Strommangel beidseitig im Auge behaltet werden.
Ja, diese Gedanken machen wir uns auch. Um den bestmöglichen Kreislauf der Batterie aufgleisen zu können sind wir ebenfalls Teil des Projektes CircuBAT der Hochschule Biel. Siehe: https://circubat.ch
Richtige Bemerkung: was wir zur Verfügung stellen wollen, ist genügend Reichweite für die geplante Reise. Das muss nicht umbedingt "100% voll" bedeuten.
Später schreiben Sie, dass sich für Mobility-Nutzer nichts ändert. Auch das ist so wohl nicht ganz korrekt. Wer kurzfristig ein freies Auto reserviert, zum Beispiel abends, muss damit rechnen, dass die Batterie gerade nicht voll ist. Es empfiehlt sich daher wohl eine frühzeitige Reservation.
Ihr Projekt und die Umstellung auf 100% elektrische Fahrzeuge finde ich trotzdem richtig und stehe voll dahinter. Weiter so.
Danke - beides richtige Kommentare!
Könnte aber auch wertvolle Rückschlüsse liefern hinsichtlich Auswirkungen auf Langlebigkeit der Autobatterie und generell auf das ganze Elektrosystem des Autos!
V2X Suisse ist eine Pionierleistung zur Darstellung der Machbarkeit von Bidirektionalität mit Honda-e & externem CCS DC V2X.
Für die 100% Umsetzung der Netzdienlichkeit eignen sich EVs mit integrierter V2X Onboard Technik. Projekt EVs von Hyundai Kia & Genesis, sind mit dieser integrierten Onboard 11kW AC V2X Typ 2 ausgerüstet.
Onboard V2X löst die Interoperabilität durch Betrieb mit der eigenen Ausrüstung.
Onboard V2X hat inkl. V2X Wallbox gleiche Kosten wie herkömmliche Oneway EVs mit Wallbox
In Uetrecht NL, im Weltzentrum der Bidirektionalität sind bereits 25 von 150 Ionic 5 V2X in Erprobung.
Habe am 22. Sept. von Projektleiter aus Uetrecht einen youtube zum Projekt bekommen.
Lg Hansruedi Würsch 8050 Zürich Mobility Delegierter
CES-TK 69 Normierung Ladung Emobile seit 1989
Aktivist Bidirektionalität
Hallo Hansruedi, danke für diesen Hinweis: ja, die Holländer sind der Schweiz voraus: sie tolerieren die Rückspeisung an variablen Standorten. Die Schweiz nicht. Wir freuen uns, wenn du dich ebenfalls dafür einsetzt, damit dies geändert wird. Gruss, Marco