«Wir müssen vom Eigentumsmodell wegkommen und Dienstleistungen teilen»
Die Stiftung Fondation Maisons pour Étudiants Lausanne (FMEL) setzt auf umweltfreundliche und nachhaltige Mobilität ihrer Mitarbeitenden – zum Beispiel auf Carsharing. Wie dies genau funktioniert, erklärt Yves Ferrari, seit Juli 2021 Direktor der FMEL.
Die COVID-19-Pandemie hat die Teamarbeit verändert. Wie wirkt sich das auf die Mobilität Ihrer Mitarbeitenden aus?
Bei der FMEL haben wir sowohl Mitarbeitende im Aussendienst als auch in der Verwaltung. Die Pandemie hat uns veranlasst, anders zu arbeiten. Deshalb haben wir ein Telearbeitssystem eingeführt – was die Reisetätigkeit reduziert und uns flexibler und mobiler sein lässt, auch dank dem Angebot von Mobility.
Was ist Ihren Mitarbeitenden in Sachen Mobilität wichtig?
Das Personal der FMEL scheint noch sehr auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet zu sein. Wir arbeiten aber daran, unsere Mitarbeitende fĂĽr Energie- und Umweltkosten von Reisen zu sensibilisieren. Schon aufgrund der Klimaprobleme mĂĽssen alle einen Beitrag leisten.
Bewusster Entscheid zur Elektromobilität
Wie fördern Sie nachhaltige Mobilität in Ihrem Unternehmen konkret?
Zum 60. Geburtstag der Stiftung haben wir beschlossen, strikter bei der Vergabe von Parkplätzen zu sein. Als Ausgleich bieten wir das Halbtax an sowie das Mobility-Schnupperabo. Beide sollen das Umsteigen auf nachhaltigere Fortbewegung erleichtern. Ausserdem haben wir uns entschieden, über Mobility ein Elektroauto zu mieten, das allen zur Verfügung steht. Mit diesem bewussten Entscheid zur Elektromobilität wollen wir Mitarbeitende motivieren, umweltfreundlichere Lösungen auszuprobieren.
Sharing Economy liegt im Privaten schon länger im Trend – trifft dies nun auch im beruflichen Umfeld zu?
Auch in Unternehmen müssen wir vom Eigentumsmodell wegkommen und uns Dienstleistungen teilen. So versuchen wir zum Beispiel, Fahrgemeinschaften und andere nachhaltige Lösungen unter unseren Angestellten zu fördern. Dafür sensibilisieren wir bereits beim Einstellungsgespräch. Oft wissen Mitarbeitende gar nicht, welche Alternativen es zum motorisierten Individualverkehr gibt.
Carsharing statt Individualverkehr
Wie meinen Sie das?
Mitarbeitende wissen meist genau, wie lange sie mit dem Auto brauchen, um zur Arbeit zu kommen. Die Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln hingegen schätzen sie oft dreimal so lange ein, als sie in Wirklichkeit ist. Viele glauben, Umsteigen dauere ewig, obwohl dies nicht stimmt. Will man Gewohnheiten ändern, gilt es deshalb Angebote zu fördern, selbst wenn die Nachfrage noch nicht vorhanden ist. Mobility bietet bereits heute eine hervorragende Anbindung auf Schweizer Ebene. Wir ermutigen unsere Mitarbeitende, dies auszuprobieren. Mit Mobility und öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man fast überall hin, und das zu einem geringen Preis. Oft wird nämlich vergessen, dass ein Auto 800 bis 900 Franken pro Monat kostet, weil man auch Reifen wechseln, tanken und Steuern bezahlen muss. Kurz: All dies fällt beim Carsharing nicht an.
Haben Sie selbst Erfahrungen mit Mobility?
Ich persönlich bin seit fast 20 Jahren Mitglied von Mobility. Die ersten Ansätze für Carsharing waren ziemlich kompliziert, aber Mobility hat sich ständig weiterentwickelt. Heute ist der Service einfach zu nutzen und vermittelt ein hohes Mass an Freiheit – privat wie beruflich.