Laut Bundesamt fĂŒr Umwelt ist seit Messbeginn 1864 die mittlere Jahrestemperatur in der Schweiz um 2 Grad Celsius gestiegen. Das ist rund doppelt so hoch wie im globalen Mittel. Grund genug, sich ĂŒber seine persönliche CO2-Bilanz Gedanken zu machen. Denn CO2, also Kohlendioxid, gilt als eines der wichtigsten Gase, die den Treibhauseffekt verstĂ€rken und somit den Klimawandel befeuern. GemĂ€ss WWF gehen rund zwei Drittel der ErderwĂ€rmung auf sein Konto. In diesem Zusammenhang spricht man darum auch vom «Klima-Fussabdruck».
Wodurch entsteht CO2?
CO2 kommt natĂŒrlicherweise in der AtmosphĂ€re vor und entsteht zum Beispiel auch beim Atmen. Problematisch wird es, wenn hohe Mengen Kohlendioxid freigesetzt werden, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Treibstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas, Benzin, Diesel und Kerosin. So fĂ€llt viel CO2 in Industrieanlagen an, bei der Stromerzeugung, beim Heizen, in Transport und Verkehr. Auch die Landwirtschaft und die Abfallverbrennung produzieren Treibhausgase. Brandrodung ist ein weiteres grosses Problem, denn BĂ€ume sind wichtige Speicher von Kohlendioxid, welches durch deren Verbrennung wieder freigesetzt wird. Zwischen 1970 und 2004 sind die weltweiten CO2-Emissionen um 80% gestiegen, so das deutsche Klimaschutz-Unternehmen Arktik.
Was ist der CO2-Fussabdruck?
Der CO2-Fussabdruck (Englisch: Carbon Footprint) misst, wie viel Kohlendioxid durch ein bestimmtes Produkt, aber auch durch bestimmte AktivitĂ€ten, Events und Dienstleistungen anfĂ€llt. So kannst du beispielsweise ausrechnen, welche Auswirkungen dein Kauf von Avocados aus Israel, deine Ferien in Ăgypten oder die Herstellung deiner Lederjacke haben. Du kannst aber auch grob berechnen, wie viel Spuren dein Lebensstil insgesamt punkto Treibhausgase hinterlĂ€sst: dein Wohnen, dein Heizen, dein Konsum, deine MobilitĂ€t.
In manchen FĂ€llen kann das erschrecken, denn ein richtig berechneter CO2-Fussabdruck berĂŒcksichtigt immer den Kohlendioxid-Ausstoss der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts: die Gewinnung und den Transport der Rohstoffe, die Produktion, den Transport, die Lagerung, die Nutzung und die Entsorgung. Das wiederum zeigt die KomplexitĂ€t des Ganzen. Denn zum Beispiel ist die CO2-Bilanz eines Apfels, der zwar aus Neuseeland importiert, aber rasch verkauft wurde, unter UmstĂ€nden sogar besser als die eines lokal produzierten Apfels, der nach der Ernte monatelang kĂŒhl gelagert wurde.
Wie kann ich meinen CO2-Fussabdruck berechnen?
Im Internet findest du CO2-Rechner verschiedener Anbieter. Der WWF etwa leitet dich durch einen Fragebogen zu den Bereichen ErnĂ€hrung, MobilitĂ€t, Heizen, Strom und Konsum (www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner). Er errechnet fĂŒr dich, wie viele Tonnen CO2 du pro Jahr ausstösst und wie viel das im Vergleich mit dem Schweizer Durchschnitt ist. Die Auswertung kannst du auch in ausfĂŒhrlicher Form als PDF herunterladen. Dazu bekommst du CO2-Spartipps.
Der anschauliche CO2-Rechner von Brot fĂŒr die Welt (www.fussabdruck.de) berechnet nicht nur deinen CO2-Fussabdruck, sondern deinen ökologischen Fussabdruck: Das ist die globale FlĂ€che Land und Wasser, die notwendig wĂ€re, um deinen Lebensstil dauerhaft zu ermöglichen. Verglichen wird dabei mit dem deutschen Durchschnitt. Andere Rechner funktionieren Ă€hnlich.
Was kann ich tun, um CO2 einzusparen?
Es gibt viele Arten, wie du deinen CO2-Ausstoss verringern kannst: Deine Beheizungsart und -intensitĂ€t, deinen Stromverbrauch, deine MobilitĂ€tsgewohnheiten, deine ErnĂ€hrung, die Art deines Konsums und deine Reisegewohnheiten kannst du durchaus umgestalten, wenn du es möchtest. Die besten Tipps haben wir hier fĂŒr dich zusammengefasst.
Kann man seinen CO2-Fussabdruck kompensieren?
Wenn das Einsparen mal nicht geht, kannst du anderes tun: deinen CO2-Fussabdruck «kompensieren». Das macht zwar Emissionen nicht ungeschehen. Doch mit dem Geld, das du dafĂŒr bezahlst, werden beispielsweise Klimaschutzprojekte unterstĂŒtzt, erneuerbare Energien gefördert oder WĂ€lder wiederaufgeforstet. Es werden also an einem anderen Ort der Welt Treibhausgase reduziert, was den entstandenen Schaden gewissermassen «neutralisieren» soll. Schweizer Anbieter sind etwa www.myclimate.org und www.swissclimate.ch.