Darum ist Carsharing umweltfreundlich

Wenn du ein Auto brauchst, dann ist Carsharing die beste Lösung für die Umwelt. Dies unterstreicht eine neue Studie von Mobility: Ein Mobility-Auto macht 18 Privatautos überflüssig. Und wer Carsharing nutzt, plant seine Wege bewusster und wählt eher Verkehrsmittel, die nachhaltiger sind.

30.01.2025

  • Nachhaltigkeit

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachhaltigkeit: Carsharing ist die umweltfreundlichste Art und Weise Auto zu fahren.
  • Effektivität: Ein Carsharing-Auto von Mobility ersetzt in der Schweiz durchschnittlich 18 Privatautos. In den Städten ist die Quote grösser. In Zürich sind es 21 Privatautos weniger. Die Studie findest du hier.
  • Mobilitätsverhalten: Wer Carsharing-Autos fährt, gestaltet seine Mobilität insgesamt umweltfreundlicher.
  • Treibhausgasemissionen: Carsharing-Autos helfen, den Verkehrssektor nachhaltiger zu machen.
  • Ballungsräume: Durch Carsharing-Autos gibt es weniger innerstädtischen Verkehr und weniger Bedarf an Parkplätzen.

Carsharing verändert das Mobilitätsverhalten

Wer Carsharing nutzt, fährt weniger Auto als der Durchschnitt der Bevölkerung, da jede Fahrt einen bewussten Entscheid erfordert. Stattdessen greifen Nutzende geteilter Autos öfter auf den öffentlichen Verkehr, E-Bike, Velo oder E-Scooter zurück – oder gehen zu Fuss. Im Einzelnen:

  • Carsharing ist Teil einer multimodalen Mobilität: Für jede Reise lässt sich das optimale Verkehrsmittel wählen und bei Bedarf sogar während der Reise nahtlos wechseln  – Auto, Zug, Velo… Wer dagegen ein Auto sein Eigen nennt, neigt zur häufigen Nutzung, weil das Auto nun mal da ist. Das geschieht selbst dann häufig, wenn es organisatorisch oder finanziell bessere Alternativen gibt.

  • 15 Prozent der Mobility-Mitglieder nutzen seit der Anmeldung beim Carsharing häufiger den öffentlichen Verkehr. Weiterhin gehen viele Mitglieder häufig zu Fuss oder fahren Velo.

  • Die Ergebnisse der Mobility-Studie werden von weiteren Studien gestützt. So sank die Fahrleistung mit dem Auto in Carsharing-Haushalten in Bremen um die Hälfte gegenüber mobilitätsmässig durchschnittlichen Haushalten. Die zuvor mit dem eigenen Auto zurückgelegten Strecken verlagerten die Carsharing-Haushalte zum Teil auf den öffentlichen Verkehr. Belegt ist auch, dass die Kooperation von Carsharing und öffentlichem Verkehr die Nutzung umweltverträglicher Verkehrsmittel stärkt.

    Konkret fährt laut dem Bundesverband Carsharing ein Drittel der deutschen Carsharing-Nutzenden öfter Velo, 40 Prozent nutzen öfter Busse und Bahn und 70 Prozent fahren weniger Auto. Eine Studie in Frankreich drückt es so aus: Mehr geteilte Kilometer bedeuten weniger individuelle Auto-Kilometer.

  • Hier kannst du die Umweltbelastung verschiedener Verkehrsmittel berechnen.

  • Haushalte ohne eigenes Auto zeigen im Konsumverhalten übrigens keinen Rebound-Effekt, auch nicht bezüglich Flugreisen: Diese Haushalte geben ihr Geld, das sie durch den Verzicht auf ein eigenes Auto einsparen, also nicht für Mobilitätsformen aus, die noch umweltschädlicher sind als das eigene Auto.
     

« Wenn wir die Mobilitätsherausforderungen in der Schweiz meistern wollen, braucht es einen deutlich höheren Anteil an Carsharing im Mobilitätsmix.» »
Mobility-CEO Roland Lötscher

«1:18 – oder wie Mobility die Schweizer Strassen entlastet»

Details zur Studie

Mobility hat die verkehrsentlastende Wirkung des eigenen Carsharing-Angebots in der Schweiz quantifizieren lassen. Die wissenschaftlich abgestützte Untersuchung erfolgte durch das Basler Beratungsunternehmen BSS Volkswirtschaftliche Beratung in Kooperation mit der Ostschweizer Fachhochschule. Als Grundlage diente der Evaluationsstandard des deutschen Bundesverbands Carsharing (bcs). Dazu wurden im September 2024 rund 5’700 Mobility-Mitglieder zu ihrem Fahrzeugbesitz und ihrem Mobilitätsverhalten befragt.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • 1 Mobility-Auto ersetzt in der Schweiz im Durchschnitt 18 Privatfahrzeuge.

  • Die Wirkung unterscheidet sich lokal. Während sie in Städten noch höher ist (bis zu 23 in Basel), liegt der Effekt in ländlichen Gebieten immerhin noch bei 9.

  • 73% der Befragten leben in einem Haushalt ohne Auto.

  • Der Motorisierungsgrad in Haushalten mit Mobility-Abo ist in den untersuchten Städten 2 bis 3 mal kleiner als in durchschnittlichen Haushalten.

  • Das Mobility-Angebot spielt eine wichtige Rolle beim Entscheid, das eigene Auto abzuschaffen (über 50% sagen «eher gross» bis «sehr gross»)

Fazit: Dank Mobility sind in der Schweiz rund 40'000 Autos weniger unterwegs.

Carsharing reduziert die Treibhausgasemissionen des Verkehrs

Durch Carsharing-Autos wird eine grosse Zahl von Privatautos überflüssig. Dies wirkt sich positiv auf die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors aus. Im Einzelnen:

  • Ein Carsharing-Auto ersetzt im Schnitt 18 private Autos. In ländlichen Regionen der Schweiz liegt diese Zahl bei 9,5, in Städten steigt sie bis auf 23. Weniger private Autos heisst: weniger Autos, die hergestellt werden müssen. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern verringert auch die Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion entstehen.
  • 15 Prozent der Mobility-Mitglieder haben ein oder mehrere Autos abgeschafft, die Hälfte davon wegen des Mobility-Abos. Konkret sank die Zahl der Fahrzeuge in den Haushalten von Mobility-Mitgliedern um 20 bis 50 Prozent gegenüber den zwölf Monaten vor der Anmeldung bei Mobility.
  • Carsharing-Fahrzeuge sind im Schnitt aus zwei weiteren Gründen umweltfreundlicher als der Durchschnitt der Privatautos: Erstens sind sie tendenziell jünger als der Privatautobestand. Dank Carsharing sind also im Vergleich effizientere und damit umweltfreundlichere Autos auf den Strassen unterwegs. Zweitens ist bei Mobility der Anteil an Elektromodellen höher als beim Durchschnitt der Schweizer Privatautos. Und Stromer sind bekanntlich nachhaltiger als Verbrenner. Lokal verursachen sie sogar überhaupt keine Emissionen. So verwundert es nicht, dass Carsharing-Flotten deutlich geringere CO₂-Emissionen aufweisen als die durchschnittlich in Europa zugelassenen Personenwagen – auch wenn noch nicht die komplette Sharing-Flotte elektrisch fährt. Der durchschnittliche CO₂-Ausstoss der Mobility-Personenwagen liegt bei 86,3 Gramm pro Kilometer. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO₂-Ausstoss der Schweizer Neuwagen liegt bei 112,7 Gramm pro Kilometer. Die Mobility-Personenwagenflotte unterbietet die 2025 neu in Kraft getretenen CO2-Emissionsvorschriften von 93,6 Gramm pro Kilometer schon jetzt.
     
« Mobility ist davon überzeugt, dass es mehr Carsharing braucht, um die Mobilitätsherausforderungen in der Schweiz zu meistern. »
Mobility-CEO Roland Lötscher
Carsharing in der eigenen Tiefgarage macht das eigene Auto oft überflüssig: Blick in die Garage der Siedlung Himmelrich in Luzern. (Bild: Philipp Schmidli)

Carsharing schafft Platz und macht Städte lebenswerter

Viele Städte ersticken heutzutage im Verkehr. Und die Masse an parkiertem Blech verhindert den Wandel hin zu lebenswerteren Quartieren. Carsharing hilft gleich in zweifacher Hinsicht:

1. Carsharing reduziert den innerstädtischen Verkehr

  • Carsharing-Nutzende fahren weniger Auto. Sie sind mehr mit Verkehrsmitteln unterwegs, die die Städte entlasten: mit E-Bike, Velo, E-Roller, Bus, Zug – oder zu Fuss. Dadurch fahren weniger Autos in den Städten.
  • Die Studie zeigt, dass gerade grosse Städte und Ballungsräume, wo das motorisierte Verkehrsaufkommen am höchsten ist, von diesem veränderten Nutzungsverhalten besonders profitieren: In Basel ersetzt ein Carsharing-Auto sogar 23 Fahrzeuge, in Genf oder in Zürich jeweils 21.
  • Damit trägt Carsharing zu weniger lokalen Emissionen des Verkehrs bei: zu weniger Feinstaub und weniger Abgasen.
  • Sind weniger Autos unterwegs, gibt es auch weniger Verkehrslärm. Dadurch verbessert sich die städtische Lebensqualität zusätzlich.

2. Carsharing senkt den Bedarf an Parkplätzen

  • Da Carsharing viele Privatautos überflüssig macht, sinkt in Städten der Bedarf an Parkflächen. Bereits eine einfache Überschlagsrechnung verdeutlicht: Wenn durch ein Mobility-Fahrzeug im Durchschnitt 18 Privatautos ersetzt werden, bedarf es 17 Parkplätze weniger. Am Beispiel des Längsparkens an einer Strasse illustriert: Das wären 17 Parkplätze à fünf Metern weniger, also 85 Meter weniger! Zum Vergleich: Ein Fussballfeld ist 100 Meter lang.
  • Ein geringerer Bedarf an Parkplätzen, bedeutet zudem geringere Investitions- und Unterhaltskosten für Parkraum. Allein die Investitionskosten für Parkplätze variieren in der Schweiz deutlich. Aber folgende Richtwerte geben eine Vorstellung. Für eine einfache ungedeckte Parkierung fallen rund 15‘000 Franken an, für einen Tiefgaragenplatz rund 40‘000 Franken.
  • Durch weniger Parkplätze werden neue Wohnkonzepte begünstigt, wie sie auch in der Schweiz umgesetzt werden: das autofreie beziehungsweise autoarme Bauen. In solchen Quartieren gelten nicht die üblichen Vorgaben für die Zahl der einzuplanenden Stellplätze pro Wohneinheit. Denn viele Menschen, die in der Stadt wohnen, haben ohnehin kein Auto. Vielmehr nutzen sie Velo, Lastenvelo, Carsharing… Statt verpflichtenden ein bis drei Stellplätzen pro Wohneinheit genügen in solchen Quartieren meist ein Zehntel der Stellplätze pro Wohneinheit. Das schafft mehr lebenswerten Raum.

Deine Browser-Version wird nicht mehr unterstützt

Aktualisiere deinen Browser oder nutze eine Alternative. Wir empfehlen dir Google Chrome, Safari, Edge oder Firefox zu verwenden