Plastik sparen in der KĂĽche
Statt Plastikröhrli: Röhrli aus Papier, Bambus oder Apfelfasern
Plastiktrinkhalme werden für einen Einsatz von wenigen Minuten hergestellt – doch brauchen danach etwa 500 Jahre, bis sie abgebaut sind. Glücklicherweise gibt es bereits verschiedenste Alternativen, mit denen du deine Drinks geniessen kannst: Diverse Anbieter stellen kompostierbare Trinkröhrli aus Papier her, bedruckt mit Lebensmittelfarbe (Nature Star, Hello Straw). Es gibt sie auch in wiederverwendbarer Form aus Bambus, der von Natur aus innen hohl und ein sehr schnell nachwachsender natürlicher Rohstoff ist (z.B. von Napanion oder Pandoo). Ausserdem aus Glas (geschmacksneutral und einfach zu reinigen, erhältlich etwa bei Manor und diversen Onlineshops wie Galaxus) oder – besonders stabil – aus rostfreiem Edelstahl (Galaxus, Apfelkiste). Sogar eine essbare Variante gibt’s (Wisefood «Superhalm»).
Statt Plastikfolie: WachstĂĽcher
Sie werden immer beliebter: Bienenwachstücher, also in Wachs getränkte Stofftücher, die du anstelle von Frischhaltefolie verwenden kannst. Mit ihnen lassen sich Schüsseln abdecken sowie Lebensmittel verpacken und frischhalten (ausser Fleisch und Fisch) – alles abwasch- und wiederverwendbar und ganz ohne fragwürdige Zusatzstoffe. Erhältlich sind sie in den meisten Bioläden und Reformhäusern, aber auch zum Beispiel bei Coop Vitality. Wenn du gerne bastelst, kannst du dir auch einfach selbst Wachstücher herstellen.
Statt Teller aus Plastik: Palmblatt oder Bagasse
Sie sehen tropisch-urig aus und sind sogar mikrowellentauglich: Teller aus gepresstem Palmblatt. Die Blätter der Areca-Palme, die mehrmals jährlich ihre Blätter verliert, werden gesammelt, getrocknet und in Form gepresst. So entsteht eine kompostierbare Alternative zum klassischen Plastik-Wegwerfgeschirr bei Picknicks und Grillpartys. Nebst dem Online-Handel haben sie auch grössere Filialen von Coop und Migros im Sortiment. Eine andere Variante besteht aus Zuckerrohr: Aus dem faserigen Material, das nach dem Auspressen des Rohrs bei der Zuckerherstellung übrigbleibt – Bagasse genannt – lässt sich kompostierbares Geschirr mit glatter, schnittfester Oberfläche herstellen. Du findest es vor allem im Versandhandel.
Plastik sparen im Bad
Viele Hygieneprodukte sind Einwegprodukte. Die besonders plastikhaltigen unter ihnen sind darum auch besonders hohe Umweltverschmutzer.
Statt Einweg-Wattestäbchen: Wiederverwendbare Produkte
Diese Wattestäbchen bestehen zwar zur Gänze aus Kunststoffen, sind dafür aber bis 1’000 Mal wiederverwendbar: «LastSwab» von der Firma LastObject. Du kannst sie mit Wasser und Seife waschen und bei Bedarf auch mit Alkohol desinfizieren. So überdauern sie die Lebenszeit eines herkömmlichen Wattestäbchens bis um das Tausendfache.
Statt Wegwerf-Wattepads: Abwaschbare Pads aus Bambus oder Baumwolle
Es gibt viele Abschminkpads, die nicht aus reiner Baumwolle bestehen, sondern zusätzlich mit Kunstfasern angereichert sind. Wenn du ein kunststofffreies Produkt benutzen und erst noch Abfall sparen willst, findest du in Naturläden und online ein breites Angebot waschbarer Pads aus Baumwolle (Nova, Fair Squared) oder Bambus (BamBaw, Napanion).
Statt Plastikgriffe: ZahnbĂĽrsten aus Holz
Immer beliebter werden auch Zahnbürsten mit geringerem Plastikanteil. Geringer, weil sich der Griff gut durch Holz, meist Bambus, ersetzen lässt. Bei den Borsten greifen die Hersteller auf verschiedene Lösungen zurück, so etwa auf «Bio-Nylon», das aus Rizinusöl gewonnen wird (z.B. von Hydrophil), oder auf Nylonarten, die schneller abbaubar sind als herkömmliches Nylon (The Humble Toothbrush). Einige Hersteller fassen gar den Mut, zu einem traditionellen Naturmaterial zu greifen: Schweineborsten (holz-leute.de, Bürstenhaus Redecker).
Statt Kunststoff: Zahnseide aus Mais, Bambuskohle oder Seide
Tatsächlich gibt es inzwischen biologisch abbaubare Zahnseidenalternativen: etwa aus Maisstärke (Bambusliebe, Nordics), Bambuskohlefaser (Mother Earth, The Bam & Boo) oder Seide (Vömel, TreeBird, Radius).
Plastik sparen beim Einkaufen
Für die klassischen «Knistersäckli» – von denen bei Migros und Coop trotz einer eingeführten 5-Rappen-Gebühr noch immer 15 Millionen pro Jahr über den Ladentisch gehen – stehen nachhaltigere Alternativen zur Verfügung. So bietet etwa Coop den wiederverwendbaren «Multi-Bag» aus Zellulose an, Migros den Veggie Bag aus waschbarem Polyester. Und wennʼs mal ein kleinerer Einkauf sein soll, dient der gute alte Rucksack noch immer am besten.
Und wie sieht es in Zukunft aus? Folgende Plastikalternativen stellt uns die Forschung in Aussicht:
- Zuckerrohr als alternatives Material
- Plastik aus Pilzen
- Biokunststoff aus Maisstärke
- Algen als Alternativen
- Kunststoff aus Hanf
- Plastik aus Schalentieren
Ausgereift sind diese allerdings noch nicht, weshalb noch etwas Geduld mit der Forschung gefragt ist.
Mehr dazu www.careelite.de/plastik-alternativen-forschung
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