Peter hat es wieder einmal eilig. Weil er am Morgen kaum aus den Federn kam, muss er die verlorene Zeit nun unterwegs aufholen. Nachdem er sich am viel zu heissen «To-go»-Kaffee die Zunge verbrannt hat, öffnet er entnervt das Mobility-Auto, das er für heute am Bahnhof Luzern gemietet hat. Peter steigt ein, stellt auf den Rückwärtsgang und drückt aufs Gas. Doch, oh je: Statt zurück lenkt Peter das Fahrzeug direkt in die Wand vor ihm. Entnervt steigt Peter aus, um den verursachten Schaden zu begutachten. Als er die massiven Kratzer sieht, stösst er einen leichten Fluch aus. Er atmet drei Mal tief durch, ehe er beim 24h-Dienstleistungscenter von Mobility anruft, um den Schaden zu melden.
Peters Horror-Morgen ist zwar fiktiv, doch Fälle wie diese ereignen sich öfters als viele vielleicht vermuten würden. Tatsächlich registriert Mobility jährlich Schadensfälle im vierstelligen Bereich. Glücklicherweise handelte es sich bei den meisten davon um kleinere Blechschäden. Trotzdem: Sollte es dich mal treffen, ist es wichtig, dass du richtig reagierst. Nachfolgend erklären wir dir alles, was du rund um das Thema Schadensfälle bei Mobility wissen musst.
Warum muss ich vor der Fahrt mit Mobility das Fahrzeug auf Kratzer und Dellen untersuchen?
Würdest du diese Frage auch bei einem Mietauto stellen? Eben. Schlussendlich schützt du dich mit einem Schadencheck vor bösen Überraschungen. Dafür braucht es nur einen kurzen Gang rund ums Fahrzeug. Wenn du eine Delle oder einen grösseren Kratzer siehst, dann melde das bitte telefonisch unserem Dienstleistungscenter unter 0848 824 812. In der Mobility-App siehst du unter «Reservationsdetail > Schadenübersicht» zudem, ob der Hick bereits gemeldet wurde. Ist dies der Fall, kannst du dir den Anruf sparen. Mach trotzdem zur Sicherheit Fotos mit deinem Handy.

Muss ich für Schäden haften, die ich gar nicht verursacht habe?
Ja, das kann passieren. Falls deine Vorgängerin oder dein Vorgänger einen Bumms gemacht und nicht gemeldet hat. Genau darum ist es so wichtig, dass du bestehende Schäden vor der Fahrt meldest. Tust du das nicht, geht unser Schadenteam davon aus, dass die letzte Person, die den Wagen gefahren hat, verantwortlich ist. Eine grosse Community, wie wir sie sind, ist auf Ehrlichkeit und Solidarität von allen Beteiligten angewiesen.
Wie gross muss der Kratzer sein, damit ich ihn melden soll?
Grundsätzlich gilt: Ist der Kratzer gut sichtbar und länger als 5 Zentimeter, solltest du ihn melden. Dasselbe gilt für Dellen, die grösser als ein Zehnräppler sind.


Warum muss ich Schäden telefonisch melden? Geht es nicht einfacher!
Vorerst bleibt es dabei, dass du einen Schadensfall telefonisch melden musst (0848 824 812). Wir arbeiten aber an unserer neuen App, die im Verlauf von 2023 kommt. Diese wird viele neue Funktionen beinhalten – dazu gehört auch, dass Schadensfälle ganz einfach via App gemeldet werden können. Wenn es soweit ist, werden wir unsere Kundinnen und Kunden darüber informieren.
Ich habe einen Schaden vorbildlich gemeldet und dann erfahren, dass die Reparatur fast 2'000 Franken gekostet hat. Dabei war es bloss ein kleiner Kratzer. Wie kann das sein?
Es gibt Leute, die «nur leicht touchiert» haben. «Kleiner Kratzer, nicht so schlimm.» Und vor Ort stellt unser Wagenbetreuer fest, dass die ganze Türe eingedrückt ist oder der Kotflügel am Boden hängt. Das zeigt: Jede Person hat ein anderes Verständnis darüber, was ein grosser oder kleiner Schaden ist. Fakt ist: Sobald das Auto für die Reparatur in die Garage muss, kostet das etwas. Denn bei Carosseriearbeiten muss oft das ganze Bauteil lackiert werden. Unsere internen Spezialisten entscheiden von Fall zu Fall, wie mit dem Schaden umgegangen wird.

Warum lässt Mobility die Kratzer und Dellen nicht einfach sein? Der nächste Hick kommt ja eh bald.
Kennst du das? Zum schönen neuen Smartphone trägst du Sorge, packst es in Watte und lässt niemanden dran. Aber wenn mal die ersten Risse auf dem Glas und Dellen an den Ecken sind, spielts eh keine Rolle mehr. Bei Autos ist das genauso. Weil wir es nicht soweit kommen lassen wollen, ist es uns wichtig, unsere Autos in gutem Zustand zu halten. So stellen wir sicher, dass möglichst viele Menschen möglichst lange Freude daran haben und Carsharing betreiben können.

Wie schütze ich mich vor hohen Kosten, falls ich mal einen Pfosten «mitnehme»?
Dafür haben wir für dich die «Haftungsreduktion». Damit sinkt dein Selbstbehalt auf wenige hundert Franken. Ohne Haftungsreduktion kann der Betrag dagegen mehrere tausend Franken betragen – je nachdem, ob weitere Parteien involviert sind und ob du Neu- oder Junglenker bist. Also: Die Haftungsreduktion lohnt sich!
Ich habe gehört, dass Jung- und Neulenkende viel mehr zahlen müssen. Stimmt das?
Falls du unter 25 und weniger als zwei Jahre Erfahrung auf der Strasse hast, kann es im Schadenfall für dich teuer werden. Die Details findest du auf unserer Webseite: https://www.mobility.ch/de/privatkunden/abos-und-preise/haftungsreduktion
Warum die hohen Zuschläge bei Neu- und Junglenkenden? Ist ja voll unfair.
Kann sein, dass du selber die beste Fahrerin oder der beste Fahrer der Welt bist. Aber im Schnitt sind Frischlinge auf der Strasse unsicherer unterwegs als der Rest und streifen entsprechend hie und da eine Mauer oder ein anderes Auto. Das kostet uns und die Community eine Stange Geld. Das könnten wir über höhere Tarife bei Junglenkenden ausgleichen, damit würden wir aber alle treffen, und das wollen wir nicht. Deshalb haben wir uns für die Zuschläge im Falle eines Schadens entschieden.

Sind Mobility-Fahrerinnen und-Fahrer denn so schlecht, dass so viele Schäden entstehen?
Unsere Community liegt ziemlich im Schnitt, wenn es ums Verhalten im Strassenverkehr geht. Beim Manövrieren und Parkieren siehts dagegen anders aus. Parkschäden kommen beim Carsharing häufiger vor als bei Privatautos. Das kann viele Gründe haben: Wechselnde Automarken, unterschiedliche Dimensionen oder unübersichtliche Parkplätze. Wir tun jedenfalls alles, damit du möglichst moderne Autos zur Verfügung hast mit Parkhilfen, Kameras und Sensoren. Zudem achten wir bei neuen Standorten verstärkt darauf, dass diese hell und gross sind. Und wir werden dich künftig noch stärker mit Tipps und Tricks rund ums Fahren und um unsere Autos beliefern. Alles andere liegt bei dir. Denk daran: Du hast Zugriff auf 3'000 Fahrzeuge. Gleichzeitig hat jedes Fahrzeug fast eine Viertelmillion Nutzende. Lieber eine halbe Stunde früher reservieren und dafür ganz relaxt losfahren. Gute Fahrt!

Bemerkungen
Guten Tag miteinander
Wäre es möglich dass die interen Kommunikation bei euch besser funktioniert? das Mitarbeiter bei bestehenden Schäden nicht Falschaussagen machen. Vorgekommen am 26. August 2022.
Der über eine Woche bestehende Schaden wurde nachträglich gemeldet. Die Aussage dazu das war
dass ich als Meldender schuldig sein soll.
Gut wäre eine Möglichkeit zu sehen welche Schäden schon gemeldet sind.
Auch dass man eine Rückmeldung bekommt, wenn sich die Sache geklärt hat.
Mit freundlichen Grüssen Alex Saladin
Guten Tag
Ich finde das prozedere mit der Meldung von Schäden viel zu aufwendig. Eine Meldung dauert in der Regel 15 Minuten. Eigentlich sollten die gemeldeten Schäden auf einem Dislay im Wagen gleich ersichtlich sein. Fast jedes Mal wenn ich angerufen habe, war es ein schon gemeldeter Schaden! Also war meine Meldung eigentlich unnötig. Diese unnötigen Meldungen verursachen auch bei Ihnen unnötige Arbeit. Ich hoffe Sie können dieses Vorgehen bald einfacher lösen.
Danke und liebe Grüsse
René wylert
Hallo René
Die schon vorhandenen Schäden kann man ganz eifach in der App bei der jeweiligen Reservation ansehen. Dort sind die schon registrierten Schäden schön aufgeführt! :)
Liebe Grüsse
Fabio
Dies wird nun zwar auf der Seite betreffend Haftungsreduktion transparent aufgezeigt "zuzüglich Bearbeitungsgebühren von max. CHF 100 pro Schadenfall" aber vielleicht schreckt dies trotzdem ab den nächsten Schadenfall wirklich zu melden.
Könnte diese Bearbeitungsgebühr nicht ebenfalls mitversichert werden?
Liebe Tamara. Danke für diesen Input. Wir haben registriert, dass ihnen die Tonalität dieses Artikels missfällt. Unsere Kund:innen und unseren Fuhrpark nehmen wir sehr ernst - sie machen Mobility aus. Dies ist auch der Hintergrund dieses Artikels.
Das ist keine Antwort auf die Frage von Tamara. Die im Artikel verwendete Sprache, als würde man mit Kindern kommunizieren, empfinde auch ich als unpassend. Und lasst bitte diese verkrampfte Woke-Schreibe ("Kund:innen") weg.
Es gibt leider immer noch zu viele Boomer in unserer Gesellschaft, die sich verletzt fühlen wenn sie nicht als Hochwohlgebohren angesprochen werden.
Nehmt euch diese nicht zu Herzen, es sind nämlich dieselben, welche sich dann über unverständliches Beamtendeutsch beschweren.
An alle Karens in der Kommentarspalte: Wenn ihr mit dem lässigen Umgang mit der deutschen Sprache nicht umgehen könnt, dürft ihr sehr gerne auch die AGB lesen, dort steht auch alles so drin, dass ihr Hobbyjuristen und -linguisten befriedigt sein solltet.
Sogar die Haftpflichtversicherung meines Privatwagens wird billiger, wenn ich weniger fahre. Bei Mobility ist es eine Flatrate.
Bieten Sie Haftungsreduktion für Wenigfahrende an oder koppeln Sie die Reduktion an Anzahl gefahrener Kilometer. Beides kennen Sie ja ganz genau.
Habe kürzlich zufälligerweise die Mietwagenversicherung der ERV entdeckt. Da kostet die Haftungsreduktion für Mietwagen CHF 9.–/Tag. Und der Selbstbehalt ist danach 0.–.
Ich werde das in Zukunft wohl so machen.
Durchdachte gute konstruktive Kritik!
Dürfte auch ein Feedback von mobility erwarten!
Gerade jetzt, da aktuell Gebühren und Aufwände neu geordnet auf und abgewälzt werden und das Thema jung LenkerIn ja ähnlich umgesetzt wird!
Fairere Verteilung der Schaden Eigenbeteiligung, unter viel und wenig FahrerInnen ist ernst zu nehmen.
Dabei finde ich muss vor allem auch das Click und Drive Abo berücksichtigt werden!
Danke
Besten Dank für dieses Feedback. Ein valider Punkt. Für Wenigfahrer steht die 20-Franken Option zur Verfügung. Mobility überprüft in den nächsten Monaten das Thema Haftungsreduktion und Selbstbehalt, deshalb nehmen wir solche Rückmeldungen gerne auf. Für Wenigfahrer steht die 20-Franken Option zur Verfügung. Wir überarbeiten die Angebote stetig, um auf Kundenwünsche einzugehen und nehmen deine Inputs für den nächsten Überarbeitungszyklus gerne auf.