i&any: Ridepooling mit Fahrerin Rajaa

Neu können sich Nachtschwärmer:innen in Zürich bequem mit dem professionellen Mobility-Fahrdienst “i&any” transportieren lassen. Wie ist die Stimmung und wer nutzt den Service? Ein Abend mit Fahrerin Rajaa Kharaz.

14.06.2023

  • Mobility

„Komm rein!“ Rajaa Kharaz, 45, sitzt hinter dem Steuer und lächelt. Die Luft im vollelektrischen VW IDBuzz riecht angenehm frisch. Ăśberhaupt ist er blitzsauber und aufgeräumt. “Toll, nicht? Ich kann mir sogar den RĂĽcken wärmen lassen”, sagt die Fahrerin vom neuen Mobility-Fahrdienst i&any stolz. Der sogenannte Ridepooling-Service, bei dem man sich Fahrten bequem und gĂĽnstig teilen kann, wurde im April gestartet. Er ist zunächst in ZĂĽrich, von Donnerstag bis Sonntag, jeweils 18 Uhr abends bis 4 Uhr morgens verfĂĽgbar ("So funktioniert’s"). 

Trend Ridepooling

Ridepooling? Das englische Wort setzt sich zusammen aus „Ride“, was so viel wie Fahrt bedeutet, und „Pooling“, was sich auf einen Pool mehrerer Passagiere bezieht. Wer den Fahrdienst von Mobility i&any wählt, fährt also nicht unbedingt alleine, sondern auch mit anderen zusammen, die in die gleiche Richtung fahren müssen. Ein Muss ist dies aber nicht. Fahrten werden geteilt, wenn es sich ergibt und für alle Parteien effizient ist. Koordiniert werden die Fahrtrouten und Anfragen durch intelligente Algorithmen.

Von „Ridesharing“ spricht man hingegen auch bei privaten Mitfahrgelegenheiten ohne professionellen Hintergrund. „Ridehailing“ ist das dritte Wort im Bunde: Es bezeichnet einen Fahrservice, bei dem Nutzende ihren Start- und Zielort in einer App eingeben, woraufhin ihre Anfrage von einer Fahrerin oder einem Fahrer bedient wird, wie etwa bei Uber. Einzelne Fahrzeuge bedienen also jeweils nur eine Anfrage. Man kennt dies auch vom Taxiservice.

Sich Fahrten im E-Auto zu teilen, ist aber besonders nachhaltig und kostengĂĽnstig. Der Service richtet sich daher an umweltbewusste Leute, die flexibel von A nach B kommen möchten. In den letzten Jahren haben verschiedene Ă–V-Betriebe Pilotprojekte mit Ridepooling durchgefĂĽhrt – mit dabei auch Mobility. Die positiven Erfahrungen daraus und der Trend hin zu neuen umweltschonenden Mobilitätskonzepten haben die Genossenschaft dazu bewogen, nun mit i&any den Ridepooling-Service zu lancieren. 

So funktioniert's

Per App von i&any lassen sich Fahrten mit Elektrofahrzeugen buchen, um von A nach B zu kommen. Die professionellen Fahrer:innen holen die Fahrgäste an virtuellen Haltepunkten ab, die in der ganzen Stadt ZĂĽrich verteilt sind. Ăśbrigens: Ein Mobility-Abo oder eine -Mitgliedschaft ist dazu nicht nötig. Die Fahrtrouten und Anfragen werden dabei durch intelligente Algorithmen (AI) optimiert und koordiniert. Sie sorgen dafĂĽr, dass weniger Autos unterwegs sind und die Fahrkosten geringer ausfallen. Die Systeme helfen zudem dabei, Leerfahrten und Standzeiten zu minimieren. Gut fĂĽr die Umwelt, gut fĂĽrs Portemonnaie!

Alle Infos unter: www.iandany.ch

Gleich zum Test-Ride

Erfahren im Fahren

Rajaa ist seit dem Start von i&any mit dabei und von ihrem neuen Arbeitsort begeistert: „Das Auto ist extrem komfortabel und bietet viel Platz. Ich liebe die vielen Assistenzsysteme. Sie machen das Fahren noch sicherer. Und ich bin erstaunt, wie ruhig es sich bewegt! Es ist mein erstes Elektrofahrzeug.“

Privat gefahren ist Rajaa, die seit zwanzig Jahren in Deutschland und der Schweiz wohnt, schon viele tausend Kilometer. „Bisher unfallfrei!“, sagt die erfahrene Chauffeurin. Zum Beispiel, wenn sie mit ihren drei Kindern die Strecke nach Marokko, ihrem Heimatland, zurücklegt: vollgepackt mit selbstgemachten Snacks, wie frisch gebackenem marokkanischen Fladenbrot. „Rund achtzehn Stunden sind das pro Fahrt, da braucht es genügend Verpflegung, um die Meute bei Laune zu halten.” Rajaa kocht gerne und viel für ihre Familie, zeichnet mit Henna kunstvolle Tattoos auf die Hände ihrer Schwestern und liebt es, am Abend alleine ihre Shisha zu rauchen. “Ich geniesse das Leben“, sagt sie und grinst. „Der Job mit fester Anstellung ist die perfekte Ergänzung.“

„Es macht Freude“

Wenn sie erzählt, fischt sie immer wieder ihr Handy hervor und tippt innert weniger Sekunden auf das richtige Foto in ihrer Galerie: „Ich habe für alles Beweise. Diese drei jungen Frauen waren zum Beispiel meine ersten Gäste”, sagt sie und hält das Display hoch. Darauf zu sehen: Scherzen und Singen auf der Rückbank. “Sie sind spontan eingestiegen, weil sie das Auto mit der Aufschrift interessiert hat. Wir haben zusammen die App heruntergeladen und schon ging es los.“ Geschätzt hätten die drei, dass sie eine fest angestellte Fahrerin sei. „Sie sagten: Eine Frau! Da fühlen wir uns wohl und sicher", erklärt Rajaa, die im Pensum von 60% arbeitet. Insgesamt sieben Elektrofahrzeuge von Mobility sind an den Wochenenden am Abend unterwegs. Wer fährt da schon mit? „Von Jugendlichen bis zu Pensionärinnen und Pensionären, ganz unterschiedliche Menschen!“, weiss die Fahrerin. Dann nickt Rajaa plötzlich Richtung Fenster: „Schau, die Leute zeigen auf unser Auto. Sie sind neugierig.“

Rajaas Kollege fährt neben ihrem Van vor. Er lässt das Fenster herunter und fragt, ob sie in der Pause eine Pizza essen wollen. Sie nickt und sagt: „Ich mag die Stimmung im Team. Niemand ist kompliziert.“ Obwohl sie als Frau nachts arbeiten muss, fühlt sie sich sicher: “Mobility steht hinter mir. Der Technikdienst sieht, wo sich mein Auto gerade befindet und wir sind immer in Kontakt." Dann erhält sie eine Nachricht: Jemand möchte beim nächsten Haltepunkt gerne einsteigen. Rajaa freut sich. „Genug gewartet, jetzt geht's weiter: Mal sehen, wer einsteigt!“

Alessandro, 17, Schüler an der Kantonsschule Rämibühl

„Als mir jemand von i&any erzählte, wurde ich neugierig. Ich probierte es dann einfach aus, als ich von einem Treffen mit Freunden nach Hause fahren musste. Besonders gefallen hat mir, dass die App einfach zu bedienen und der Service günstiger ist als andere Optionen.“

Ellie, 19, Studentin

“Ein Freund hat mir i&any empfohlen und ich brauchte einen sicheren und einfachen Weg, um vom Ausgang nach Hause zu kommen. Das Auto war top modern und sehr stylisch!  Als die TĂĽren sich öffneten, erhellte sich der Wagen sehr luxuriös und ich konnte auf den bequemen Sitzen die Heimfahrt geniessen.”

Peter, 34, Bankangestellter

“Ich habe i&any im Fernsehen gesehen und mir die App gedownloadet. Ich war einfach neugierig, wie der Service funktioniert. Ähnliche Konzepte kennt man ja schon aus dem Ausland. Ich habe ihn dann auf dem Weg von einem Treffen mit Freunden nach Hause ausprobiert. Besonders gefallen hat mir der ID.Buzz, der mich abgeholt hat. Er war ganz neu, modern und ich hatte total viel Platz. Der Fahrer ist sehr gut gefahren und hat nicht so viel geredet, was ich als angenehm empfunden habe.”

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