Mit den höheren Temperaturen steigt bei vielen die Ausflugslust. Kaum ein anderer Kanton bietet so viele abwechslungsreiche Wander-, Spazier- und Bike-Routen wie Graubünden. In der Gemeinde Valposchiavo etwa lockt das Val dal Saent mit seiner spektakulären Aussicht über die Landschaft und in die Berge. Genau hier stehen neuerdings Wanderinnen und Wanderern Autos von Mobility für das Erkunden der Umgebung zur Verfügung.
70 Prozent reisen mit dem ÖV an
«Das Angebot ist für unsere Gäste und die einheimische Bevölkerung eine Bereicherung», sagt Kaspar Howald, Direktor von Valposchiavo Turismo. Denn 60 bis 70 Prozent der Gäste würden mit dem ÖV anreisen. «Es sind oft Bewohnerinnen und Bewohner aus Städten wie Zürich, die kein eigenes Auto mehr haben», sagt Howald. «Diese Gäste sind froh, wenn sie zu diversen Ausflugszielen in Graubünden ein Auto mieten können. Umso besser, wenn dieses dank Elektroantrieb auch noch nachhaltig ist.» Zwar seien die meisten Regionen mit dem ÖV gut erschlossen – «mit einem Auto ist man jedoch nicht von den Fahrplänen abhängig und kann auch zu Randzeiten unterwegs sein». Dass die Autos elektrisch betrieben werden, sei nicht nur aus Sicht der Nachhaltigkeit für Valposchiavo interessant. Mit der Firma «Repower» habe man auch einen Stromproduzenten im Tal, der mit seinen Wasserkraftwerken Strom für die Autos liefert. «Nachhaltiger geht es kaum», sagt Howald.
Ein Fahrzeug, das zur Umgebung passt
So wie in Valposchiavo gibt es in Graubünden bereits drei weitere Standorte mit Elektrofahrzeugen von Mobility, fünf weitere sind in Planung. Seit Weihnachten 2022 verfügt auch die Gemeinde Sils über ein Fahrzeug von Mobility. Das Elektroauto steht im Parkhaus Segl/Val Fex Einheimischen sowie Gästen zur Nutzung offen. «Das Angebot passt sehr gut zu unserer naturverbundenen Gemeinde», sagt Gemeindepräsidentin Barbara Aeschbacher, die auch selber ab und zu mit Mobility unterwegs ist. «Dank dem Carsharing-Angebot können wir diesen Gästen zusätzliche Flexibilität bei der Planung ihres Aufenthalts bieten.» Erfreulich sei laut Aeschbacher auch, dass es sich beim eingesetzten Fahrzeug – einem Skoda Enyaq (4x4) – um ein Auto handelt, das ideal zu den Begebenheiten vor Ort passt.
Positive Rückmeldungen aus den Hotels
«Nachhaltigkeit ist ein grosses Thema bei uns», betont Marc Woodtli, Leiter Produktentwicklung bei Graubünden Ferien. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Organisation unlängst eine Projektstelle Nachhaltigkeit geschaffen hat. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich der Kanton Graubünden mit seinem «Aktionsplan Green Deal für Graubünden» das Ziel gesetzt hat, klimaneutral zu werden. «Elektromobilität spielt bei diesem Vorhaben eine wichtige Rolle», sagt Woodtli. Besonders die An- und Abreise der Gäste verursache viel CO2 – sofern sie mit ihrem Benzin- oder Dieselauto anreisen. «Deshalb haben wir uns überlegt, was wir machen können, damit unsere Gäste vermehrt den Zug dafür benutzen.» Mit den bisherigen Mobility-Standorten habe man bis jetzt gute Erfahrungen gemacht. «Wir bekommen auch von den Hotels positive Rückmeldungen. Diese sind wichtig, da sie vor der Anreise den Gast auf das Mobility-Angebot aufmerksam machen können.» Ein Anreiz sei sicher auch, dass die Gäste weder Mobility-Mitglieder sein müssen, noch eine Grundgebühr zu zahlen hätten.
Teil des «Alpine Circles»
Die neuen Mobility-Standorte sind nicht nur für spontane Ausflüge interessant. Sie sind auch Teil einer Rundreise durch Graubünden, dem sogenannten «Alpine Circle». Die Gäste reisen hierbei mit der Bahn, dem Elektroauto und E-Bikes zu den Höhepunkten der Region, dem Schweizerischen Nationalpark, dem Landwasserviadukt, der Rheinschlucht oder dem Gletschererlebnis Diavolezza. Abgesehen von den Touristen sollen auch die Einheimischen das Angebot rege nutzen. Insbesondere in der Nebensaison hofft Woodtli so auf eine gute Auslastung der Autos. «Mit dieser Kombination können die Standorte selbsttragend werden.»
Der Aktionsplan «Green Deal»
Der Kanton Graubünden strebt Klimaneutralität an. Deshalb hat er den «Aktionsplan Green Deal Graubünden» (AGD) ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein Impulsprogramm zur Förderung von Klimaschutz und Klimaanpassung im Kanton Graubünden. Vom Grossen Rat im Jahr 2019 initiiert, orientiert sich der von der Verwaltung ausgearbeitete AGD am Ziel, bis im Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Der AGD bezweckt zudem, Bevölkerung, Wirtschaft und Natur besser vor den negativen Folgen des Klimawandels zu schützen.
Bilder Copyright: Moviemaint, Valposchiavo
Bemerkungen
Ein zentraler Standort wäre Vicosoprano.
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info@bregaglia.ch
Es sollte aber kein SUV sein wie der Enyaq. Auf engen Bergstrassen macht das keinen Sinn.
Freundliche Grüsse
Jürgen Strauss
ich wäre sehr interessiert an den neuen Standorten im Kt GR.- Aber davon sehe ich leider nichts in ihrem Werbespot !?
Passen sie auf, dass sie sich nicht zum "Schaumschläger" entwickeln: wir brauchen Fakten , keine leeren Hülsen !Beste Grüsse
Jürg W. Tschopp
einer der ersten Genossenschafter