Im Jahr 2020, als Corona die Welt in Beschlag genommen hatte, hörten zwei junge Männer auf ihr Herz. Im Leben von Vid Milenkovic und Malik Kourouma dreht sich (fast) alles um Basketball. Und so machten sie sich 2020 auf, die Basketball-Community in Zürich und darüber hinaus zu stärken. Für sie ist Basketball nicht nur ein Spiel, sondern vielmehr eine Lebensweise. «Basketball ist eine Leidenschaft, die den Alltag durchdringt. Oder wie uns das Beispiel Guinea zeigt: Bölle verändert Leben», sagt Vid. Später mehr zum Herzensprojekt in Afrika.
Doch beginnen wir von vorne - im Kindergarten. Vid und Malik waren von klein auf unzertrennlich, ihre Begeisterung für den Basketball schier grenzenlos. Beide träumten davon, Profi zu werden. Mittlerweile steht die eigene Karriere nicht mehr im Vordergrund. Malik hat Jura studiert und absolviert aktuell in Zürich ein Praktikum. Vid hat seinen Lebensmittelpunkt nach diversen Abstechern ins Ausland nach Norwegen verlegt, wo er im Sommer 2024 erstmals Vater wird.
Mittlerweile sind es zwölf Camps
Nun liegt ihr Hauptaugenmerk auf dem Nachwuchs. 2018 hatte Vid das erste Basketballcamp in Zürich organisiert. Die Nachfrage beim Nachwuchs war gross. Mindestens so gross wie die Überzeugung von Vid und Malik, langfristig mehr für den Sport zu tun, was 2020 zur Gründung von «Bölle isch Lebe» führte. Mittlerweile finden schweizweit jährlich zwölf Camps statt und auch in Vids neuer Heimat Trondheim wird im Sommer während einer Woche Basketball gespielt.
Die Camps bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern, Teamgeist zu erleben und Freundschaften zu schliessen. «Unsere Zielgruppe umfasst Basketballbegeisterte im Alter von 6 bis 21 Jahren - sowohl Profis als auch Anfänger, egal ob Jungs oder Mädchen. In diesem Jahr haben wir zwei Camps eigens für Mädchen geplant», erklärt Malik, der die Fäden während den Camp-Wochen zusammenhält. Dafür gibt der Jus-Praktikant liebend gerne seine Ferien her.
Auf schwieriger Mission in Guinea
Das Wirken der beiden reicht mittlerweile über Norwegen hinaus. Bereits 2021 wagte das Duo den Schritt nach Guinea - Maliks zweiter Heimat. Im westafrikanischen Land, von politischen Unruhen und infrastrukturellen Herausforderungen geplagt, schufen sie Basketballplätze für Kinder, die sonst keine Möglichkeit hätten, diesen Sport auszuüben.
Malik erzählt, dass die Reise 2024 die bis dato schwierigste war. „Dieses Jahr haben wir das vierte Guinea-Projekt abgeschlossen. Es war äusserst herausfordernd, da das Land sich in einer politisch kritischen Lage befindet. Ständige Stromausfälle, Unruhen auf den Strassen und heftige Regenfälle machten uns zu schaffen. Dennoch ist es uns gelungen, dem Waisenhaus einen Fussballplatz und einen Basketballplatz zu bauen. Das Lächeln eines Kindes, als es seinen ersten Korb warf, war unbezahlbar.“, erinnert sich Vid.
Ihre Vision: Mehr Projekte in ärmeren Ländern
Finanziert wird «Bölle isch Lebe» durch Einnahmen aus den Camps, Sponsoring, Fundraisers, Spenden und den Verkauf von Merchandise. Diese breite Unterstützung ermöglicht es den Initianten, ihre Vision laufend weiterzuentwickeln. «Unsere Motivation liegt darin, das Leben von jungen Menschen nachhaltig zu verändern. Wir wollen inspirieren und dabei helfen, ihr Potenzial zu entfalten», so Malik.
Das Projekt zeigt eindrücklich, dass aus einer einfachen Idee Grosses entstehen kann. Vid und Malik haben innerhalb kürzester Zeit eine Basketball-Community aufgebaut - und geht es nach ihnen, ist noch lange nicht Schluss. Wo sehen sich die beiden in zehn Jahren? «Bölle wird zu einer Gemeinschaft, die Grosses bewirkt. Wir widmen uns Projekten in ärmeren Ländern, fördern Talente weltweit und treiben die Entwicklung des Basketballs voran. Unsere Mission geht über den Sport hinaus: Wir schaffen Möglichkeiten, verändern Leben und bauen Brücken zwischen Kulturen.» Keine Frage: Wer so viel Engagement und Leidenschaft in sich trägt, dem ist viel zuzutrauen.
Mobility unterstützt das Projekt
Seit 2022 ist Mobility Teil von «Bölle isch Lebe». Guido Zehnder, Head of Marketing Communication bei Mobility, über das Projekt: «Die Idee überzeugte auf Anhieb. Seither probieren wir die Jungs von Bölle mit Autos zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu unterstützen. Während einer Camp-Woche müssen schliesslich viele Menschen von A nach B gefahren werden. Für uns ist das kein klassisches Sponsoring, es geht um das Ermöglichen eines nachhaltigen und gemeinsamen Erlebnisses. Für die nächste und übernächste Generation. Wir hoffen, die Energie der Gründer ist noch lange nicht ausgeschöpft, sodass wir dieses Projekt noch lange begleiten können.»
Bemerkungen
Viel Energie wünsche ich euch, macht weiter.