Ă–konomische Nachhaltigkeit
Trotz Herausforderungen resultiert ein Umsatz- und Gewinnwachstum
Den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zum Trotz: Die roten Fahrzeuge der Mobility-Genossenschaft sind 2021 gut ausgelastet gewesen, was sich auch in den Geschäftszahlen widerspiegelt. Bei einem gesteigerten Umsatz von CHF 80.7 Millionen (+6.8 %) präsentiert das Unternehmen einen Gewinn von CHF 2.8 Millionen (+6.4 %).
Mobility gewinnt viele Kundinnen und Kunden und räumt auf
Wie bereits im Vorjahr wächst Mobility bei den Kunden um 9 Prozent. Dieses Plus von 22’100 Personen lässt die Zahl der Nutzer:innen auf 267’100 ansteigen. Gleichzeitig hat Mobility eine Bereinigung des Kundenstamms vorgenommen und rund 25’000 Datensätze entfernt. Es handelt sich dabei um Doubletten von inaktiven Kundendaten. Unter dem Strich sorgt dies für eine neue Gesamtkundenzahl von 242’300.
22’000 Lernfahrer:innen nutzen Carsharing
In grossen Schweizer Städten besitzen die Hälfte der Haushalte kein eigenes Auto, weshalb immer mehr Lernfahrende auf Mobility-Fahrzeuge zurückgreifen. Seit Beginn des Angebots vor sieben Jahren haben sich mehr als 22’000 Schweizerinnen und Schweizer mit den roten Carsharing-Autos auf die Fahrprüfung vorbereitet. Und der Trend dürfte sich weiter verstärken. Das Lernfahrer-Abo ist sechs Monate gültig. Eingeschlossen sind Haftpflicht-, Kasko- und Insassenversicherung sowie eine Haftungsreduktion.
Eine starke Stimme für die geteilte Mobilität
Mobility möchte die Zukunft der geteilten Mobilität in der Schweiz aktiv mitgestalten. Deshalb hat die Genossenschaft zusammen mit 12 weiteren Anbietern von Shared-Mobility-Diensten 2021 den Verband CHACOMO (Swiss Alliance for Collaborative Mobility) gegründet. Der Branchenverband bringt ab sofort gemeinsame Interessen in den politischen Diskurs ein. Er soll jenseits der bekannten Interessenvertretungen das Teilen von Fahrzeugen, Fahrten und Infrastrukturen etablieren – als zentraler Baustein einer nachhaltigen Gesamtmobilität.
Mobility will beim autonomen Fahren mitreden
Verschiedenste Verbände, Unternehmen und Hochschulen haben 2021 die Swiss Association for Autonomous Mobility (SAAM) gegründet. Auch Mobility ist Teil dieses Netzwerkes, welches gemeinsam den autonomen Personen- und Güterverkehr mitgestalten will. Denn Fachleute rechnen damit, dass schon 2025 in der Schweiz die gesetzlichen Voraussetzungen für automatisiertes Fahren erfüllt sein können. Mit Hilfe des SAAM soll unser Land eine Pionierrolle bei der autonomen Mobilität einnehmen.
Das Pilotprojekt Pikmi bestätigt ein Kundenbedürfnis
Die VBZ und weitere Partner führten zwischen November 2020 und April 2022 das Pilotprojekt «Pikmi» durch – eine On-Demand-Lösung, die das öV-Angebot in den Zürcher Quartieren Altstetten, Albisrieden und Wiedikon ergänzte. Mobility stellte sieben Minivans zur Verfügung, die tagsüber als normale Carsharing-Fahrzeuge fungierten. Aber von 20 Uhr bis 1 Uhr nachts bedienten VBZ-Chauffeure die Autos. Sie verkehrten bei Bedarf («on demand») per Smartphone-Buchung. Die Fahrtwünsche mit ähnlichen Reisezielen wurden vom System automatisch gebündelt («pooling»). Die Kundenrückmeldungen bestätigen, dass der öV mit On-Demand-Lösungen an Attraktivität gewinnt. Eine Herausforderung bleibt die Wirtschaftlichkeit. Die Projektpartner sind sich aber einig: Die Idee von Pikmi soll weiterleben. In welcher Form, wird sich noch zeigen. Die sieben Pikmi-Minivans werden nach Betriebsende in den Originalzustand zurückgebaut und in die Mobility-Flotte integriert.