Es gibt Städte, die haben etwas, was andere nicht haben. Flair, Charme, Ausstrahlung – das bestimmte Je ne sais quoi. Basel ist so eine Stadt. Im Dreiländereck treffen die Sprachen und Kulturen der Schweiz, Frankreich und Deutschland aufeinander. Diese Vielfalt prägt die Stadt auf eine einzigartige Weise.
Geprägt wird die Region auch vom regen Verkehr zwischen den drei Ländern und demjenigen innerhalb der Stadt. Entsprechend hoch gewichtet der Kanton das Thema Mobilität: «Gerade in dichten Städten braucht es Lösungen, um den Platzbedarf der Mobilität zu reduzieren», erklärt Daniel Hofer, Mediensprecher des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt.
Und weil die Stadt nach wie vor wächst, verliert das Thema auch nicht an Bedeutung – im Gegenteil. Dank verschiedener Massnahmen werden die Herausforderungen besser gemeistert als in vielen anderen Regionen hierzulande. «Es ist uns gelungen, das Verkehrswachstum durch umweltfreundliche Mobilität abzufangen», betont Hofer. Insbesondere in Sachen geteilter Mobilität hat Basel-Stadt Vorbildcharakter.
Spitzenrang unter Schweizer Städten
In einem «Shared Mobility-Ranking» der TCS-Mobilitätsakademie und des Verbandes CHACOMO belegt Basel den ersten Platz unter Schweizer Städten. Basel weist aktuell die höchste Dichte an Angeboten für geteilte Mobilität aus, was vor allem am dichten Bike- und E-Scooter-Netz liegt. Beim Thema Carsharing besteht für Basel noch Luft nach oben. Denn betrachtet man diesen Bereich separat, so reicht es beim eingangs erwähnten Städte-Ranking für Basel nur zu Platz 18. Die Spitzenplätze bei der Dichte des Carsharing-Netzes belegen Aarau, Lausanne und Zürich.
Doch das will Basel ändern, bezüglich Carsharing tut sich einiges: So hat die Regierung entschieden, bis zu 200 öffentliche Parkplätze für Carsharing-Anbieter freizugeben. Nicht zuletzt deshalb wurde das kantonale Engagement in Sachen Carsharing unlängst mit dem erstmals verliehenen CHACOM-Oscar gewürdigt.
Mobility hat in Basel viel vor
Bei Mobility werden die Bemühungen in Basel mit grossem Interesse verfolgt. «Basel hat in vielerlei Hinsicht eine Vorbildfunktion», lobt Magdalena Balogh, Teamleiterin Marktentwicklung bei Mobility. «Der Kanton hat in den letzten Jahren viele Initiativen vorangetrieben und Massnahmen umgesetzt, um die geteilte Mobilität zu fördern. Auch die jüngsten Schritte im Bereich Carsharing begrüssen wir sehr.» Bisher verfügte Mobility in Basel bereits über 148 Fahrzeuge (14 Prozent E-Autos) an 57 Standorten, grösstenteils auf privaten Liegenschaften. Der Anteil Fahrzeuge auf öffentlichem Grund wird sich erhöhen. Bereits vier neue Standorte sind in Zusammenarbeit mit Basel umgesetzt worden, weitere folgen in den kommenden Monaten. Schöner Nebeneffekt: Auch die Elektrifizierung der Mobility-Flotte wird vorangetrieben, da die meisten angebotenen Plätze mit Ladestationen ausgestattet werden.
Insbesondere wünschenswert ist, dass sich die Standplätze innerhalb der Quartiere – und somit näher bei der Bevölkerung – befinden. Die Carsharing-Anbieter können Gesuche zur Umnutzung von öffentlichen Parkplätzen beim Kanton einreichen. «Dieser Prozess befindet noch in einem frühen Stadium», so Magdalena Balogh. «Bei der praktischen Umsetzung sehen wir deshalb noch Optimierungspotenzial.» Zudem möchte Mobility die zur Verfügung gestellten Standorte mit mehr als einem Fahrzeug ausrüsten. «Mit Blick auf die vergleichsweise hohe Auslastung der Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur ist das aus unserer Sicht sinnvoll.» Dies sei aktuell kaum möglich. «Wir stehen jedoch im konstruktiven Austausch mit den Behörden», betont Balogh.
Basel spannt mit Bern und ZĂĽrich zusammen
Bei Basel freut man sich über die schweizweite Anerkennung der Mobilitätsarbeit. Gleichzeitig betont Mediensprecher Daniel Hofer: «Das Potenzial der geteilten Mobilität ist noch nicht ausgereizt.» Die Entwicklungen basieren auf den Zielen des aktuellen Basler Mobilitätskonzepts «Basel unterwegs – klimafreundlich ans Ziel». Das Konzept wurde im Januar 2023 veröffentlicht und zeigt unter anderem das Potenzial von geteilter Mobilität auf. «Nutzen statt besitzen», lautet die Devise. Am Beispiel Carsharing erläutert: «Wenn mehrere Personen zusammen ein Auto teilen, anstatt jeweils ein eigenes zu besitzen, lassen sich mit einem Carsharing-Fahrzeug bis zu zehn Privatfahrzeuge ersetzen», so Hofer. «Darüber hinaus werden geteilte Autos intensiver genutzt als Privatfahrzeuge, welche die meiste Zeit auf einem Parkplatz stehen. Durch Carsharing sinkt so längerfristig der Parkplatzbedarf in der Stadt.» Dadurch frei werdende Flächen können beispielsweise zur Begrünung der Stadt im Sinne des Stadtklimas genutzt werden.
Mit Blick in die Zukunft, will Basel mit den Städten Bern und Zürich eine gemeinsame Plattform zur Vermittlung, Buchung und Bezahlung von Mobilitätsdienstleistungen aufbauen. Die Vision dieses Projekts sieht unter anderem vor, dass Sharing-Verkehrsmittel durch ein Netz von Microhubs an ÖV-Knotenpunkten verfügbar gemacht werden. Für Unternehmen sollen zudem Angebote entworfen werden, die eine nachhaltige Mobilität für Mitarbeitende unterstützen. Basel hat also wohl auch in Zukunft das gewisse Etwas – andere Schweizer Städte sollten genau hinschauen.
In den vergangenen Jahren hat Basel-Stadt sein Engagement in Sachen Shared Mobility immer wieder bewiesen. 2022 bot die Stadt der Bevölkerung Mobility-Testabos an, um Anreize für das Teilen von Autos zu schaffen. 2023 wurden zudem die Tarife für Carsharing-Standplätze auf 100 Franken pro Monat gesenkt. Darüber hinaus pflegt Basel eine liberale Haltung gegenüber kleineren Verleihsystemen wie jene für E-Scooter. «Wir möchten das Teilen von Fahrzeugen fördern sowie neue Mobilitätsformen niederschwellig ermöglichen», sagt Daniel Hofer, Mediensprecher des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt. Um die Bevölkerung über die bestehenden Angebote zu informieren, wurde die Plattform Basel unterwegs geschaffen. Diese organisiert beispielsweise die Aktion «Mobilitätswoche», an welcher die Baslerinnen und Balser für ressourcenschonende, platzsparende und klimafreundliche Fortbewegungsarten sensibilisiert werden.
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